Löwenherz - die Buchhandlung in Wien. Fachbuchhandlung mit schwulem und lesbischem Sortiment.
 
 
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Dorit David: Gefühl ohne Namen

Dorit David: Gefühl ohne Namen

D 2015, 250 S., E-Book (Format epub), € 9.99
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Querverlag
Inhalt
Als Laetitia eines Tages die Stimme ihrer Mutter im Autoradio hört, stellt sie mit Erschrecken fest, genau diese Stimme geerbt zu haben. Sie beschließt, mit dem Reden aufzuhören. Zum Glück weiß sich die spröde Gebärdensprachdolmetscherin auch ohne Worte gut durchs Leben zu schlagen. Ein paar Wochen später jedoch liegt ihre Mutter Hanna im Koma. Unfähig, sie zu berühren, steht Laetitia am Krankenbett und wird zum Innehalten gezwungen. Zeitgleich verschwindet ihr fünfzehnjähriger Sohn Eric. Die alleinerziehende Mutter Laetitia, deren Maxime es von jeher war, ohne Rücksicht auf Verluste geradeaus zu schauen, stößt nun an ihre emotionalen Grenzen. Mit Hilfe von Mabel, ihrer neuen lebenslustigen Kollegin, beginnt sie nicht nur ihre Stimme wieder zu finden. Allmählich wird Laetitia klar: Es sind die ungesagten Botschaften und die Geheimnisse aus Hannas Vergangenheit, die wie stille Post das Leben ihrer Familie durchziehen. Diese Post muss endlich geöffnet werden, und Laetitia wird mit einem Thema konfrontiert, das wie ein roter Faden drei Generationen miteinander verbindet: Flucht.
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Taschenbuch, € 14.90

Elke Weigel: Fußballtöchter

Elke Weigel: Fußballtöchter

D 2015, 250 S., E-Book (Format epub), € 9.99
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Inhalt
Susi will nur eins im Leben: Fußball spielen. Doch 1970 herrscht ein offizielles Verbot für »Damenfußball« auf Vereinsplätzen. Auch im privaten Umfeld bekommt sie Steine in den Weg gelegt. Frauen und Fußball – das ist in den Augen ihres Vaters ein Unding. Zum Glück hat sie fußballbegeisterte Freundinnen, die bereit sind, zusammenzuhalten und alles zu tun, um kicken zu können. Doch in dem schwäbischen Dorf ist die aufkeimende Frauenbewegung noch lange nicht angekommen, und zusammen mit Gerda, Hannelore und den anderen Mitspielerinnen muss Susi lernen, sich auch außerhalb des Fußballplatzes durchzusetzen. Und sie verliert ihr Herz nicht nur an den Fußball ... Fußballtöchter ist ein bewegender Roman über die Stärke von Frauen, die selbstbewusst und mutig ihr Recht erstreiten: auf dem Spielfeld wie im Leben.
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Taschenbuch, € 14.90

Stefanie Zesewitz: Der Duft von Seide

Stefanie Zesewitz: Der Duft von Seide

D 2015, 336 S., E-Book (Format epub), € 9.99
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Inhalt
Als Camiel le Blanc 1848 erstmals nach London kommt, gerät sie unweigerlich in das Getriebe gesellschaftlicher Konventionen. In den Kolonien aufgewachsen, weiß die junge Malerin nicht, was in konservativen Kreisen von einer Frau erwartet wird. Als sie der verheirateten Julia Norton begegnet, wird die Freidenkerin Camiel vor die Wahl gestellt: Entweder sie spielt die Charade von Sitte und Anstand mit oder sie wird Julia unwiderruflich verlieren. Durch geschicktes Taktieren schafft Camiel es, Julias Mann Roderick davon zu überzeugen, dass sie die Richtige ist, um Julia auf einen Kuraufenthalt nach Bath zu begleiten. Hier findet nun auch ihre leidenschaftliche Beziehung ihre Erfüllung. Eine Entscheidung hängt in der Luft. Das viktorianische England dient als bilderreiche Kulisse für ein Verhältnis unter Frauen, das seiner Zeit weit voraus ist. Stefanie Zesewitz webt historische Figuren wie die Schwestern Brontë ein, um eine Epoche aufleben zu lassen, die für ihr strenges und prüdes Frauenbild bekannt ist.
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Taschenbuch, € 14.90

Roland Gramling: Auf dem Sprung

Roland Gramling: Auf dem Sprung

D 2015, 400 S., E-Book (Format epub), € 9.99
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Inhalt
Warum müssen zwei Männer unbedingt heiraten? Was passiert, wenn eine Lesbe mit einem Schwulen schläft? Wie funktioniert eine Beziehung zu dritt? Wohin mit der Liebe, wenn die Liebe geht? Und überhaupt, kommen Meerschweinchen eigentlich in den Himmel? Das sind nur einige der existenziellen Fragen, mit denen sich die Freundesclique rund um Luke, Meiko und Tina unerwartet konfrontiert sieht. Unerwartet, denn sie haben es sich eigentlich so gemütlich gemacht in ihren Beziehungen, Jobs und Lebenswelten. Sie haben sich eingerichtet und arrangiert, sind zufrieden und auch irgendwie glücklich. Doch plötzlich müssen sie erkennen, dass nichts ewig währen kann. Letztlich sind wir eben alle nur auf der Durchreise. Ein letztes Mal stößt Autor Roland Gramling die Tür zur Ackerpflaumenallee 33 auf. Und diesmal wird (fast) nichts so bleiben, wie es einmal war.
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Taschenbuch, € 14.90

Jan Stressenreuter: Love to Love You, Baby

Jan Stressenreuter: Love to Love You, Baby

D 2012 (Neuaufl.), 335 S., Broschur, € 14.90
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Inhalt
Meine Gedanken nach den ersten Seiten über den Hauptcharakter Tobias waren nicht die freundlichsten. Wie hat Tobias seine Probleme bloß so lang mit Alkohol betäuben können? Ich würde derart viele Probleme unerledigt nicht aushalten können. Wie kann er nach einem durchzechten Wochenende noch halb im Rausch, schlaftrunken und verkatert in die Arbeit fahren. (Er arbeitet bei einer Krankenkasse und ist für die Genehmigung von Kostenersatz zuständig). Er hat kein Verantwortungsgefühl und nimmt keine Rücksicht auf irgendjemanden. Das erste, was ihm einfällt, als sein Freund die nicht allzu lange Beziehung beendet, ist Alkohol, Flucht vor dem Schmerz und vor der eigenen Schuld. Er trinkt dann eine Flasche nach der anderen mit »Niemand-hat-mich-lieb- Musik« als Untermalung. Als dann das flüssige Vergessen ausgetrunken ist, wird die Ersatz-Mutter angerufen um für noch mehr Alkohol zu sorgen und um eine Schulter zum Ausweinen mitzubringen. Tobias ist 39 und hat nie gelernt, mit seinen Problemen umzugehen. Es wird schnell klar, dass der Schmerz der ersten großen Liebe hier eine wichtige Rolle spielt. Dennoch reicht normalerweise eine betrunkene Nacht, da muss nicht gleich das ganze Wochenende ertränkt werden. Die Neugier, was nach diesem Roman-Intro Jan Stressenreuter von seiner Hauptfigur erzählen wird, wovon diese solch einen Schaden davongetragen hat, war dann doch ein großer Antrieb, das Buch wieder aufzunehmen. Ich wurde nicht enttäuscht: Auch wenn es stellenweise anstrengend war, ließ mich die Spannung das Buch immer wieder zur Hand nehmen und ich habe es letztendlich in zwei Zügen ausgelesen. Es lässt sich schon früh erahnen, wovor Tobias davonläuft. Wie bei einem Krimi setzt sich ein Puzzlestein nach dem anderen zusammen, um in einem großen Finale zu gipfeln. Ich werde jetzt noch ganz kribbelig und aufgeregt, beim Lesen habe ich richtig mitgelebt. Ich konnte und wollte auch so richtig in die Geschichte versinken. Tobias muss zurück in die provinzielle Heimat, um seiner Mutter bei der Beerdigung des Vaters zu helfen. Das macht er nur ungern, denn nachdem er mit 17 in die Großstadt geflohen war, hat er es danach nie länger als einen Tag dort ausgehalten und seine kleine Schwester Franziska kennt er hauptsächlich von stundenlangen Telefonaten. Der Grund wohnt gleich gegenüber von seinem Elternhaus: Sebastian, erst Kumpel, dann Geliebter, jetzt manifester Horror. Da Sebastian ein enger Freund der Familie ist und Ersatzbruder für Franziska, lässt sich ein Zusammentreffen nicht vermeiden. Und schon kämpfen sich die ersten Erinnerungen an die Oberfläche. Angefangen wie die beiden sich in der Kindheit kennengelernt haben, wie im pubertären Übermut die Dorfkirche entweiht wird, so durchlebt Tobias Stück für Stück die Vergangenheit. Jetzt, da es kein Entkommen mehr gibt, drängt der Schmerz an die Oberfläche. Jan Stressenreuter hat Courage gezeigt und sich in seinem ersten Roman mit einer Vielzahl, wie ich finde, schwerer Thema befasst, ohne dass einen die Traurigkeit überwältigt. Am Schluss des Buches dachte ich mir schließlich: „Nur eine Seite noch! Das geht sich doch nie aus, ich bin doch noch mitten in der Geschichte.“ Es ging sich aus, plausibel, vollendet genug, um das Buch mit einem guten Gefühl zu schließen, und offen genug, um sich ein persönlich Ende auszumalen können. Ich habe gerätselt, mich geärgert, geschrien und gelacht, es war ein schönes Erlebnis, das mir Lust aufs nächste Buch gemacht hat. (Michael empfiehlt, Winter 2012/13)
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E-Book (epub), € 9.99
Taschenbuch, € 14.90

Tania Witte: leben nebenbei

Tania Witte: leben nebenbei

D 2012, 304 S., Broschur, € 14.90
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Europa: Kostenloser Versand ab 25 Euro Bestellwert.

Querverlag - Berliner Stadtgeschichten2
Inhalt
»Leben nebenbei« ist Tania Wittes zweiter Roman und knüpft da an, wo ihr erstes Buch »Beziehungsweise Liebe« aufhörte: Marte ist endlich Mutter geworden, die Beziehung zu Tekgül ist freilich ruiniert. Tekgül hatte eine leidenschaftliche SM-Beziehung zu Johanna begonnen, von der sich Johanna eine Lebensgemeinschaft versprochen hatte, von der Tekgül jedoch - eher abgestoßen von Johannas Charakter - nur die sexuelle Ebene sehen wollte. Nicoletta wurde von Liz schwanger, doch ein lesbisches Paar wurden sie nicht. Queere Verwicklungen also allenthalben, allerdings gibt es auch etliche bitteren Momente in »Leben nebenbei«. Und das ist auch gut so, denn dadurch gleitet die Geschichte nicht in ein Pseudo-Idyll einer zwar anstrengenden, aber grundguten Gegenwelt ab, sondern behält die Schroffheit der Realität. Sandyunmanu opfern sich wie gewohnt für ihre Freundinnen auf, bis auch ihnen es zu viel wird und sie trotzig Beziehungstage erklären, an denen sie nur füreinander da sind - nicht, dass sie dadurch unterscheidbarer würden. Tragendes Thema der fortgesetzten Abenteuer des vertrauten Freundinnen-Kreises ist Johannas Versuch, wieder Boden unter den Füßen - und natürlich Tekgül zu gewinnen. Zunächst bricht Johanna aus, lässt ihr gesamtes Umfeld im Unklaren über ihren Aufenthaltsort und geht nach Südafrika. Ihre Wohnung wird derweil treu von Frau Schäfer versorgt, und weil es selbst wenn Johanna zuhause ist, kaum etwas zu reinigen gibt, ist jetzt natürlich noch weniger zu tun. So hat Frau Schäfer genug Zeit, Johannas Aufzeichnungen zu lesen, die sich vornehmlich mit ihren Freundinnen beschäftigen. Und dies minutiös, hat doch Johanna den Tick, selbst bei persönlichsten Gesprächen angeblich zur Konzentrationssteigerung den kompletten Gesprächsverlauf mitzuschreiben. So lernt Frau Schäfer alle unsere Heldinnen kennen, ohne ihnen ein einziges Mal begegnet zu sein. Ein wunderbarer erzählerischer Einfall Tania Wittes, denn so steigt Frau Schäfer zu einer zwar verwickelten aber zugleich unbeteiligten Beobachterin auf. In der Gestalt dieser literarischer Doppelagentin hat sich die Autorin als Leserin selbst in den Roman eingeschlichen und sorgt im dramatischen Finale endgültig dafür, dass zunächst die Roman-Realität entgleitet, weil von vielem nicht mehr klar ist, ob es vielleicht nicht nur Frau Schäfers Leserinnen-Fantasie entsprungen ist. Doch dieser Realitäts-Verlust im Roman steigert nur das Realitäts-Empfinden beim Lesen. Die acht Freundinnen sind für Leserin oder Leser nur noch wirklicher geworden, lesend wurde man endgültig in den Freundinnenkreis hineingezogen. Das hat Tania Wittes Erzählstil natürlich mit vorbereitet, denn wie schon im ersten Teil ist auch die Fortsetzung wieder eine Spoken-Word-Performance, die ebenso eindringlich wie unterhaltsam mit jedem Satz die Sucht nährt, mehr zu lesen und dabei der Vorstellung zu verfallen, in Wahrheit eigentlich zuzuhören. Dass diese Sucht nicht schal wird, verdankt »Leben nebenbei« der völlig unerwarteten Entwicklung von Frau Schäfer, sie ist der große Zugewinn, der hoffentlich im dritten Teil - der jetzt unausweichlich kommen muss - noch für zahlreiche Überraschungen sorgen wird. Beste lesbische Unterhaltungsliteratur also, kurzweilig, intelligent, lebensnah und zugleich phantastisch ungreifbar. (Veit empfiehlt, Winter Katalog 2012)
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E-Book (epub), € 9.99
Taschenbuch, € 14.90

Dorit David: Gefühl ohne Namen

Dorit David: Gefühl ohne Namen

D 2012, 250 S., Broschur, € 14.90
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Europa: Kostenloser Versand ab 25 Euro Bestellwert.

Querverlag
Inhalt
Laetitia ist Gebärdensprachdolmetscherin. Ihren 15jährigen Sohn Eric erzieht sie allein. Als sie bei einem Kongress ihre lebenslustige Kollegin Mabel kennen lernt, verliebt sie sich sofort in sie. Nach anfänglichem Zögern entwickelt sich eine intensive Beziehung zwischen den beiden Frauen. Doch Laetitia ist schwer zu bekommen, denn alle in ihrer Familie, Laetitia eingeschlossen, scheinen ständig auf der Flucht zu sein und sich ihrer Umgebung zu entziehen. So wird es für Mabel schwer, zu Laetitia durchzudringen, zunehmend entnervt scheint die Liebe der beiden Frauen aufs höchste gefährdet. Laetitia steht freilich auch unter besonderem Druck. Sowohl zu ihrer Mutter als auch zu ihrem Sohn hat sie ein eher distanziertes Verhältnis. Als ihre Mutter einen Schlaganfall erleidet und im Koma liegt, Eric am gleichen Tag verschwindet und vermutlich nur ihre Mutter weiß, was vorgefallen ist und wohin Eric verschwunden sein könnte, wird Laetitia klar, dass es die Geheimnisse aus der Kindheit ihrer Mutter sind, die als immer wieder als merkwürdige Unklarheiten und abgebrochene Botschaften zunächst ihr Verhältnis zu ihrer Mutter zerstörten. Laetitia muss auch erkennen, dass auch sie sich ganz ähnlich wie ihre Mutter gegenüber ihrem Sohn Eric verhält und so eine fatale Kette familiärer Verhaltensmuster entstanden ist. - »Gefühl ohne Namen« ist vor allem ein sehr ruhig und intensiv erzählter Familienroman, und diese Ruhe kontrastiert im Verlauf der Geschichte der zunehmend spannenden Handlung und der inneren Unruhe und Zerrissenheit vor allem Laetitias. Besonders beeindruckend ist freilich, wie Dorit David die familiäre Weitergabe von Verhaltensmustern, Geheimnissen und stillen Botschaften als eine Geschichte klar beschreibt, dabei aber nie auf eine übergeordnete und analysierende Ebene wechseln muss, um zu erklären, was sie meint. Verdrängen von Erlebtem als Preis für einen eisernen Willen, die Zukunft zu meistern und sich nicht unterkriegen zu lassen, ist das Motiv dieser Muster; Dorit David ist aber weniger an den Ursprüngen interessiert wie an den Folgen. So ist der Roman auch kein Menetekel, was alles Schreckliches geschehen kann, wenn Emotionen unterdrückt werden, Erlebtes verdrängt wird. Vielmehr geht es hier um die Folgen, im Besonderen die Folgen für andere, und genau das macht das Buch so faszinierend. Dabei setzt sich die Autorin eine steile Vorlage: Bis in die Träume hinein haben Mutter, Tochter und Enkel ähnliche Beklemmungen. Diese inhaltlichen Parallelen scheinen zunächst nur esoterisch erklärlich zu sein, doch der Roman überzeugt durch genau den entgegengesetzten Ansatz. Sachlich, nachvollziehbar und plausibel schildert die Autorin, wie sich Muster wiederholen und dabei ähnliche Inhalte in Vorstellungen, Träumen und Fantasien hervorrufen. So gelesen ist »Gefühl ohne Namen« eine moderne Antwort auf die vormodern-religiöse Konzeption des Fluchs, der auf einer Person oder Familie liegt. Das Scheitern der Sprache steht dabei immer wieder im Vordergrund und wird im Roman durch die oft größeren Möglichkeiten der Gebärdensprache verdeutlicht - noch ein schöner Kontrast des Buches, denn um eine schöne Sprache ist die Autorin in Wahrheit nie verlegen. Ein Buch zum Eintauchen und lange darüber Nachdenken. (Veit empfiehlt, Winter Katalog 2012)
Dieser Querverlag-Titel ist auch erhältlich als:
E-Book (epub), € 9.99
Taschenbuch, € 14.90

Roland Gramling: Auf dem Sprung

Roland Gramling: Auf dem Sprung

D 2012, 400 S., Broschur, € 14.90
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Europa: Kostenloser Versand ab 25 Euro Bestellwert.

Querverlag
Inhalt
Es ist so richtig heimelig geworden in der Ackerpflaumenallee 33. Luke hat sich in der Szene ausgetobt und endlich in Cem einen lieben Freund gefunden, Meiko ist als besessenster Party-Schwuler der Stadt mit der Übernahme eines Szenelokals seiner Bestimmung gefolgt, Schwulenmutti Tina ist endlich glücklich mit Jörg zusammen, Tom und Marco wollen tatsächlich heiraten und Sarah ist nicht nur als Polizistin erfolgreich, sondern scheint auch über ihre (gescheiterte) große Liebe hinweg zu finden. Alles scheint sich also konsolidiert zu haben, Lebenswege scheinen vorgezeichnet, ein queeres Idyll, in dem wir einfach weiterträumen wollen. Doch kaum hat Luke - frisch von der Uni - seine erste Stelle angetreten, wird seine Beziehung mit Cem einer harten Probe unterzogen. Patrick ist nicht nur sein Vorgesetzter, sondern nach einer ersten geilen Nacht zu dritt Dauergast im gemeinsamen Bett. Doch was erwarten sich die drei voneinander? Hat ihre Beziehung zu dritt eine Perspektive? Zugleich hat Tom wieder einmal Panik vor einer allzu festen Bindung: Schon einmal hat ihm ein Mann einen Heiratsantrag gemacht, die Feier war schon vorbereitet - da trat Marco in sein Leben und stieß alles über den Haufen. Völlig betrunken weint er sich bei seiner besten Freundin Sarah aus - beiden ist am Morgen danach schleierhaft, wie sie (Schwuler vom Typ 6 der Kinsey-Skala und eingefleischte Lesbe) dazu kommen konnten, Sex miteinander zu haben. Und als sich kurz darauf herausstellt, dass Sarah schwanger ist, haben beide ein handfestes Problem damit, wie sie sich selbst sehen - und wie sie von anderen gesehen werden wollen. Marco sucht sein Heil in einem Trip nach Wien, und bei einer SM-Session im ersten Bezirk wird ihm klar, wohin er gehören will. Für Sarah kommt noch hinzu, dass eine Frau, mit der sie eine Sex-Beziehung hat, sich zur Stalkerin entwickelt - eine heikle Situation für die junge Polizistin. Doch dies sind beileibe nicht alle und nicht die dramatischsten Veränderungen, die der lesbischschwule Freundeskreis erleben muss. - Roland Gramling hat einen grandiosen Abschlussband seiner Stadtgeschichten geschrieben, kein Stein bleibt auf dem anderen - und doch sind es weiter die liebevollen Episoden guter alter Freunde, von denen man etliche schon meint getroffen zu haben. Dabei scheut sich Roland Gramling nicht, heikle und sperrige Themen aufzugreifen: Tod, ungewollte (und dann obsessiv überhöhte) Elternschaft, psychische Krankheiten durchziehen den Roman, der aber wie seine beiden Vorgänger weiterhin leicht und völlig unverkrampft eine gute Unterhaltungslektüre ist - ganz nach dem großen Vorbild, der »Stadtgeschichten« von Armistead Maupin. Neben seiner mutigen Themenwahl ist es vor allem sein Erzählstil, der mich diesmal beeindruckt hat: Roland Gramling konnte zwar immer schon flott schreiben, jetzt aber ist der Erzählfluss rasant und packend, die verschiedenen Handlungsstränge sind rhythmisch stimmig auf einander abgestimmt, sie entwickeln ein losgelöstes Eigenleben, um dann doch wieder miteinander in Beziehung gesetzt zu werden. Dabei bleibt er seinem Genre, dem unterhaltenden Spielen mit vermeintlichen Klischees und Stereotypen, treu, seine Geschichten sind immer wieder ein klarer und unverzerrter Spiegel gegenwärtigen schwulen Lebens. Für mich ist Roland Gramling der deutschsprachige schwule Autor, der sich in den letzten Jahren am stärksten über seine Romane hin entwikkelt hat, seine Geschichten verstehen zu fesseln und unversehens fragt man sich immer, ob man nicht selbst so etwas erleben wollte oder könnte. Ein starker Beitrag zum schwulen Leben. (Veit empfiehlt, Winter Katalog 2012)
Dieser Querverlag-Titel ist auch erhältlich als:
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Taschenbuch, € 14.90


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