Löwenherz - die Buchhandlung in Wien. Fachbuchhandlung mit schwulem und lesbischem Sortiment.
 
 
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Jan Stressenreuter: Aus Angst

Jan Stressenreuter: Aus Angst

D 2015, 431 S., E-Book (Format epub), € 9.99
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Querverlag
Inhalt
Torsten Brinkhoffs zweiter Fall bei der Mordkommission: Die Keksdose ist abgebrannt, ein kleiner erfolgreicher Laden für besonders leckeres süßes Gebäck, die Feuerwehr hat fünf fast völlig verkohlte Leichen entdeckt. Doch Maria Plasberg und Torsten Brinkhoff stellen noch am Tatort fest, dass die Opfer Einschusswunden aufweisen, die nicht nur auf Mord, sondern eine regelrechte Hinrichtung deuten. Zunächst sind die einzigen beiden Zeugen das schwule Paar aus der Wohnung über dem Laden - pikant für Torsten Brinkhoff: einer der beiden ist seine Affaire während seines letzten Falls, eben der Mann, in den er sich unsterblich verknallt hatte und der ihm nach drei unglaublich schönen Nächten gestanden hatte, dass er in Wahrheit schon vergeben war. Und nun steht er seinem Rivalen gegenüber. Die Ermittlungen bringen schnell die beiden Brüder Tarkan und Murat Öcal in dringenden Tatverdacht, denn ihre Schwester Fatma wollte nicht nach ihrem kruden pseudo-traditionellen Vorstellungen leben: Sie verdiente ihr eigenes Geld in der Keksdose und war auch noch mit einem Arbeitskollegen liiert. War es also ein so genannter Ehrenmord? Doch auch die Familie der Inhaberin der Keksdose Anna Cordes scheint den beiden Kommissaren verdächtig: Annas Bruder Kevin ist ein typischer Jugendlicher ohne Ausbildung und Perspektive, lebt mit seinen depressiven und alkoholabhängigen Eltern zusammen und sucht Anerkennung im Umfeld krimineller und rivalisierender Jugendbanden. War Mord und Brandstiftung möglicherweise eine Mutprobe? Die Ermittlungen führen in den tiefen Sumpf aus Aussichtslosigkeit und Aggression, Verkommenheit einheimischer Unterschichten und Realitätsverweigerung von Einwanderern. Als schließlich Maria Plasbergs Kinder entführt werden, spitzen sich für Torsten Brinkhoff die Ereignisse zu, denn plötzlich muss er an Stelle seiner ruppigen und kommandierfreudigen Vorgesetzten Führung und Verantwortung übernehmen - und trifft eine womöglich fatale Fehlentscheidung. Der Folgeband von »Aus Rache« übertrifft diesen noch an Spannung und schildert besonders packend eine sehr dunkle Seite unseres modernen Alltags.
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Roland Gramling: Sehnsucht nach Sonne

Roland Gramling: Sehnsucht nach Sonne

D 2010, 334 S., Broschur, € 14.90
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Querverlag
Inhalt
Roland Gramling hatte mit »Frankfurt 30 Grad« ein gelungenes Debut schwuler Stadtge- schichten der Gegen-wart vorgelegt. Mit seiner Warmherzigkeit, erfrischenden Komik und anrührenden Aufrichtigkeit bietet er nicht nur gute Unterhaltung, sondern erzählt auch eine Geschichte, in der man immer wieder sich und viele gute Freunde wiedererkennen kann. Genau so setzt »Sehnsucht nach Sonne« die Geschichten um den Freundeskreis rund um die Ackerpflaumenallee 33 fort; Ausgangspunkt ist diesmal nicht der Hochsommer, sondern Neujahr, es ist ein kalter Winter. Luke ist immer noch auf der Suche nach der großen Liebe und scheint sie in Cem ausgerechnet auf einer Lesbenparty zu finden. Doch Cem wird große Mühe haben, seiner Familie klar zu machen, dass er nicht einmal einen wohlhabenden Türken heimbringen wird, wo sich seine Eltern nur zähneknirschend mit seinem Schwulsein abgefunden hatten. Und gerade Lukes Hoffnungen auf ein beschauliches Homoglück bringen seinen besten Freund Meiko derartig in Rage, dass er Luke schwer verletzt und die Freundschaft ins Wanken bringt. Doch dann verknallt sich Meiko selbst ausgerechnet in einen bulgarischen Stricher. Lukes Mitbewohnerin Sarah verbeißt sich unterdessen als Ermittlerin bei der Wirtschaftspolizei derart in ihren neuen Fall, dass ihre Geliebte, Basimah, genervt aufgibt und sie verlässt. Tom und Marco scheinen nicht nur das ideale Beziehungspaar zu sein, auch der ziemlich versaute Sex lässt nichts zu wünschen übrig - bis eine unerwartete Erbschaft Marcos auch die beiden Glücklichen vor eine große Herausforderung stellt. Und immer ist die Ackerpflaumenallee 33 der unbestrittene Heimathafen für alle. Mit seiner Fortsetzung von »Frankfurt 30 Grad« hat sich Roland Gramling nicht nur deutlich gesteigert, denn seine Erzählführung ist straffer, prägnanter, die einzelnen Episoden sind stringenter in einander verwoben und seine Charakterschilderungen sind viel diferenzierter geworden. Roland Gramling hat es vor allem geschafft, den Freundeskreis weiter zu entwickeln, ohne ihn zu verlassen. Deshalb fiebert man nicht nur beim Lesen mit, man findet sich geradezu als Leser in der identfikatorischen Position, alle Figuren zugleich zu sein. Die Identifizierung setzt nämlich gerade nicht beim Protagonisten oder einer dem jeweiligen Leser besonders sympathischen Figur an. Vielmehr bringt die Erzählführung zusammen mit der aufrichtigen und authentischen Schilderung vor allem schwuler und lesbischer Lebenswirklichkeit einen zentralen Punkt moderner Selbstwahrnehmung zum Ausdruck, dass wir uns nämlich alle als Mischung bzw. Zusammensetzung unterschiedlichster Rollenträger verstehen: mal als derb-versauter Sexpartner, mal als kuscheliger Beziehungstyp, mal als strebsam und karriereversessen, mal als ewiger Jugendlicher. Und als solche nicht nur auftreten, sondern uns auch selbst in diesen jeweiligen Momenten tatsächlich so sehen. In der Soziologie wird dies Patchwork-Identität genannt und Roland Gramling hat diese in seiner Roman-Serie aus schwuler gegenwärtiger Sicht so fesselnd beschrieben, wie Armistead Maupin seinerzeit für die 80er Jahre in San Francisco. Und so schrieb einer unserer Kunden und Roland-Gramling-Fans dem Autor begeistert: »Frankfurt 30 Grad hat mich so begeistert, dass ich nur Sehnsucht nach Sonne hatte.« (Veit empfiehlt, Winter Katalog 2010)
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Taschenbuch, € 14.90

Karen-Susan Fessel: Leise Töne

Karen-Susan Fessel: Leise Töne

D 2010, 492 S., geb., € 19.90
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Querverlag
Inhalt
Marthe Maan wächst in den 70er und 80er Jahren auf der kleinen Nordseeinsel Amrum auf. So schön die natürliche Umgebung auch sein mag - so beengt ist sie doch auch, zumal Marthes Eltern für Bildung grundsätzlich nichts übrig haben, und Marthes Unabhängigkeitsstreben im Besonderen torpedieren, wo sie können. Nur mit Mühe gelingt es Marthe durchzusetzen, das sie auf dem Festland, in Kiel, eine Fachschule besuchen darf. Kaum volljährig setzt sie sich nach Berlin ab und kann endlich das Leben führen, das sie sich immer schon gewünscht hat. Und das bedeutet für Marthe: Frauen und schnelle Autos. Weil sie keine abgeschlossene Ausbildung hat, arbeitet sie als zunächst als Chauffeuse, später schafft sie den Aufstieg in einer mittelständischen Spedition. Fast wie eine Parallelwelt hierzu erscheint Marthes große Liebe. In den 90er Jahren lernt sie die deutlich ältere Komponistin Elisabeth »Ebba« Helmholz kennen, die auf der schwedischen Ostseeinsel Gotland lebt. Aus der leidenschaftlichen und sexuell spannungsreichen Liebe der ersten Jahre entwickelt sich eine tiefe Lebensverbundenheit der beiden Frauen. Fast ihre gesamte Beziehung verleben sie auf Gotland, wenn Marthe zu Besuch kommt, so gut wie nie reist Ebba im Gegenzug nach Berlin. So kennen selbst Marthes Freundinnen und Freunde die Geliebte hauptsächlich aus Marthes Berichten. Und auch wenn sich diese Konstellation eingespielt zu haben scheint, für beide Frauen Trennung und gemeinsame Zeit auf der Insel ihre Form zusammen zu gehören Normalität geworden ist, keimen in Marthe Zweifel an der Dauerhaftigkeit ihrer Beziehung zu Ebba auf. Doch dass ihre Zeit mit Ebba abrupt enden könnte, das kommt Marthe nicht in den Sinn. - Karen-Susan Fessel hat seit ihrem Roman »Bilder von ihr« Kultstatus als Autorin lesbischer Romane. »Leise Töne« zeugt freilich von einem Reifegrad der Autorin, den man schlicht nur bewundern kann. Da ist zunächst die Erzählführung, die auf drei Zeitebenen einmal die Jugend der Protagonistin Marthe auf Amrum und in Kiel, einmal die wilden Jahre ihrer Emanzipation und die Zeit des Kennenlernens von Ebba in Berlin und der wechselvollen Liebe auf Gotland schildert. Die dritte Zeitebene ist die Gegenwart, in der Marthe noch einmal mit dem Auto über Dänemark auf die Ostseeinsel fährt und in der sie sich - wie beim Lesen erst nach und nach deutlich wird - immer wieder an die Vergangenheit erinnert. Wie von selbst wechseln die Zeitebenen, ganz selbstverständlich schließen sich die unterschiedlichsten Abschnitte aneinander an, selbst Brüche können diesen Eindruck nur verstärken. Karen-Susan Fessel gelingt ein derartig realistischer Gedanken- und Erinnerungsfluss, dass es zeitweise scheint, man würde nicht von einer Erzählung gelenkt, sondern würde vielmehr vom eigenen Strom getragen. Diese vereinnahmende Erzähltechnik legt den Grundstock für die starke identifikatorische Kraft von »Leise Töne«, ein Merkmal, das ja schon Karen-Susan Fessels frühere Romane auszeichnete. Marthe Maan ist nicht einfach die Heldin des Romans, die Ich-Erzählerin wird zum Ich. Natürlich spielt dabei eine große Rolle, dass Karen-Susan Fessel das besonders authentische Bild einer lesbischen Frau zeichnet. Dass dieses Bild jedoch diese Kraft enfaltet, liegt an der wandlungsfähigen Sprache, den wechselnden Tonfällen und Atmosphären, mit denen die Autorin jenseits der charakterlichen Konstanten der Marthe Maan ihre Entwicklung lebendig werden lässt. Vom flapsigen, unsicheren und immer wieder auch manipulierbaren Teenager über die draufgängerische Frau Anfang 20, die aneckt, der langfristige Perspektiven egal sind und die sich nimmt, was sie will, zur reifen Frau, die Karriere gemacht hat, die die Frau ihres Lebens liebt und die in Ruhe das tut, was sie tun muss, entwickeln sich nicht nur Ansichten und Lebensweisen, es entwickelt sich vor allem auch ihre Sprache. Dass sich diese sprachlich Entwicklung in den wechselnden Erzählabschnitten ebenso selbstverständlich abbildet wie die erzählten Inhalte, das hat eine derart bezwingende Kraft, dass man sich ihr beim Lesen einfach nicht entziehen kann. Und dann ist es ja auch noch Marthes Lebensgeschichte, die einen packt. Natürlich, auch die große Liebesgeschichte, aber auch ihr Engagement für Tierschutz, ihre Schwäche für schnelle und schicke Autos, ihre Faszination für die Musik ihrer Freundin, ohne dass sie davon das geringste verstünde. Und wer mag, wird auch viel Stoff zum Nachdenken und Interpretieren finden, zum Beispiel über das Leben auf Inseln, nicht nur solche im Meer - falls nicht die unendlich schönen Schilderungen der Inseln Amrum und vor allem Gotlands viel eher zum Träumen verführt haben. Wie gut, dass das Buch fast 500 Seiten hat. (Veit empfiehlt, Winter Katalog 2010)
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Hardcover, € 19.90

Rainer Vollath: Zwei Lieben

Rainer Vollath: Zwei Lieben

D 2010, 207 S., Broschur, € 14.90
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Inhalt
Auf zwei Zeitebenen erzählt Rainer Vollath die authentische Geschichte von Fritz. Im Berlin der 30er Jahre erlebt Fritz zunächst noch den letzten Abglanz der goldenen 20er, die Reste eines freizügenen schwulen Lebens, immer schon überschattet von den Repressalien der Nazis. Zunächst meint Fritz noch wie viele andere Schwule auch, es reiche aus, in Deckung zu gehen und abzuwarten. Doch dann wird Fritz in flagranti erwischt - und weil er schon auf einer Rosa Liste steht, kommt er sofort ins KZ Sachsenhausen. Dort ist schnell klar, dass die Träger des rosa Winkels in der Lagerhierarchie ganz unten stehen und faktisch keine Überlebenschance haben. Doch Fritz hat Glück, es gelingt ihm im Chaos seiner Verlegung ins KZ Flossenbürg, sich als »Politischer« auszugeben. Vor allem aber ist es die Liebe zu Jan, einem polnischen Zwangsarbeiter, die ihm in Flossenbürg Kraft gibt, und den beiden jungen Männern gelingt es sogar, im Terror des Lagers eine Beziehung zu führen. Jahre später erlebt Fritz in Westberlin die Anfänge der schwulen Emanzipationsbewegung. Doch Fritz ist zunächst sehr zögerlich, noch zu sehr steckt ihm nicht nur der Nazi-Terror, sondern auch die Repression der jungen Bundesrepublik in den Knochen. Befremdlich erscheint ihm auch, dass das Symbol der Bewegung eben der rosa Winkel sein soll, der ihn einmal fast das Leben gekostet hatte. Doch dann lernt er Will kennen, verliebt sich erneut und mit frischer Kraft schafft er es schließlich nicht nur, die Gedenkstätte Flossenbürg zu besuchen, sondern auch als erster Schwuler, eine staatliche Wiedergutmachung zu erstreiten. - Rainer Vollaths Geschichte (die übrigens auf einer authentischen Biographie beruht) ist in betont einfacher Sprache erzählt, die auf fast alle Stilmittel verzichtet. Der Effekt ist beeindruckend, denn die Erzählung wird dadurch gerade nicht unterkühlt oder eintönig. Vielmehr schafft es Rainer Vollath, als Erzähler ständig präsent zu bleiben. Zugleich tritt er emotional völlig in den Hintergrund. Diese scheinbar übersteigert sachliche Darstellung lässt jedoch besonders viel von Fritz' Gemüts- und Seelenverfassung durchscheinen, einerseits dem Überlebenswillen, der Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit, andererseits der Angst, der selbst auferlegten Zurückhaltung. Fritz' zwei Liebesgeschichten fanden zu Zeiten statt, die für unser schwules gegenwärtiges Selbstbewusstsein entscheidend wurden. Das meiste können wir zwar aus Sachbüchern kennen; die unüberbrückbare Distanz des Erlebten zusammen mit der schlichten Unmittelbarkeit des Erzählten in »Zwei Lieben« lassen vieles jedoch allererst verständlich werden, was sonst regelmäßig mit der allgemeinen Verängstigung einer traumatisierten Generation abgehakt wird. (Veit empfiehlt, Sommer Katalog 2010)
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Taschenbuch, € 14.90

Bettina Heinzelmann: Das Vermächtnis des Wassers

Bettina Heinzelmann: Das Vermächtnis des Wassers

D 2010, 332 S., Broschur, € 14.90
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Querverlag
Inhalt
Am Anfang steht ein Urlaubs-Unfall. Johanna, »Jo«, verunglückt mit ihrem Kanu auf einem finnischen See und kann sich gerade noch ins Ferienhäuschen zu ihrer Freundin Alba retten. Fiebernd träumt sie vom Wasser und sieht am Grund ihren Großvater - das glaubt sie zumindest, denn kennen gelernt hat sie den Vater ihrer Mutter nie. Zurück im Alltag bleibt eine allgemeine Unruhe. Alba zieht sich immer mehr zurück, sie möchte ihr Studium abschließen und ist wie viele Studierende einer Geisteswissenschaft völlig damit überfordert, einen zweckrationalen Zugang zu den wissenschaftlichen Ansprüchen an sich selbst, Zeit- und Energieaufwand und Distanz zum Studium zu finden. Jo leidet einerseits unter Albas zunehmender Abwesenheit, andererseits glaubt sie, ihre Albträume, die sie seit ihrem Urlaubsfieber heimsuchen, am besten durch Aufklärung loswerden zu können. Sie fragt bei ihren Eltern nach, will endlich wissen, warum nie über ihren Großvater gesprochen wurde und warum ihre Großmutter sich in ihren letzten Lebensjahren immer mehr von der Welt abgekapselt hatte. Doch sie trifft auf ein nachgerade aggressives Schweigen ihrer Mutter und ein hilfloses Lavieren ihres Vaters. Einzig ihr schwuler Freund Jakob hilft ihr, gemeinsam versuchen sie über Bekannte und alte Nachbarn mehr heraus zu finden. Ein erster Erfolg scheint sich einzustellen, als Jo erfährt, dass ihre Mutter eine Schwester hat. Doch dann verliebt sich Jo in eine verheiratete Frau, Elsa, und ihr Leben verändert sich nach einer gemeinsamen Reise nach Wien Schlag auf Schlag: Sie will sich von Alba trennen, sie erfährt ein schreckliches Familiengeheimnis und Jakob muss sich völlig unvorbereitet seiner Rolle als schwuler Vater stellen und braucht Jos Hilfe. - Bettina Heinzelmann hat mit ihrer Heldin Jo eine vielschichtige Figur geschaffen, besonders beeindruckend deswegen, weil Jo zunächst als moderne, pragmatische, erfolgreiche und rationale Frau vorgestellt wird. Doch all diese Eigenschaften können nicht verhindern, dass sie einer schönen Frau verfällt, die sie offenkundig nur benutzt: Elsa betont, dass sie auf keinen Fall ein kleines Abenteuer sucht - und obwohl die Lüge offenbar war, als sie ausgesprochen wurde, schenkt Jo Elsa Glauben. Auch konnten alle Versuche, Gemeinsamkeiten zu pflegen nicht verhindern, dass Altersunterschied und völlig unterschiedliche Lebenssituationen die Beziehung zu ihrer Freundin Alba unterhöhlten, so dass es nur noch eines kleinen Anstoßes bedurfte, der den Bruch bedeutete. Und in ihrer ganzen Rationalität und Pragmatik konnte sich Jo nicht davon frei machen, dass ein Geheimnis im unmittelbaren Umfeld nach Aufklärung drängt, auch wenn es ohne Relevanz für das vergangene oder weitere eigene Leben ist. Das ganze präsentiert Bettina Heinzelmann in einer gekonnten Erzählweise, die die Darstellung intensiver Momente mit der raschen Abfolge von Ereignissen wechseln lässt. Der Roman changiert so zwischen ruhiger Persönlichkeitsentwicklung, spannendem Familienthriller und packender Beziehungsanalyse und ist damit ebenso unmittelbar gegenwärtig wie unerwartet entrückt - völlig vereinnahmend. (Veit empfiehlt, Sommer Katalog 2010)
Titel nicht mehr lieferbar, auf Anfrage versuchen wir gerne, ihn antiquarisch zu besorgen.
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Markus Dullin: Tödliche Aussicht

Markus Dullin: Tödliche Aussicht

D 2010, 237 S., Pb, € 12.90
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Querverlag - Quer Criminal9
Inhalt
Alles fängt mit einem Urlaub an, der einen Wendepunkt markieren sollte. Hauptkommsissarin Monika Seyfarth will ihrem 17jährigen Sohn mit dem Trip nach Las Vegas und an den Grand Canyon einmal wirklich etwas bieten. Natürlich hat sie Hintergedanken: Längst ist ihr klar, dass ihr Sven schwul ist - überwältigt von Spieleparadies und Naturspektakel soll er endlich ihr gegenüber sein Coming-out haben. Hofft sie. Allerdings ist sie gar nicht begeistert, als sich eine schwule Urlaubergruppe an ihren Sohn heran macht. Und als einer der Männer beim Sturz in den Grand Canyon vor den Augen Svens umkommt, ist der Urlaub natürlich gelaufen. Wenige Wochen später und zurück in Berlin ist die Polizistin umso erstaunter, als der Halbbruder des in Amerika ums Leben Gekommenen bei ihr auftaucht und sie davon zu überzeugen versucht, dass es in Wahrheit Mord war. Halbherzig geht Monika Seyfarth zunächst den Hinweisen nach, doch als ein weiteres Mitglied der schwulen Reisegruppe ums Leben kommt, scheint alles auf eine Anschlag-Serie hinzudeuten. Noch dazu wo offenbar jeder einzelne dieses merkwürdigen schwulen Freundeskreises ein Motiv zu haben scheint. Und dann gibt es ja noch Sven, ihren schwulen halbwüchsigen Sohn - den will die Kommissarin unter allen Umständen aus dem Fall heraus halten. Doch das fällt ihr zunehmend schwer, denn einer der Männer beginnt, Sven Geschenke zu machen. - Markus Dullins Krimi ist nicht nur ein besonders spannender schwuler Krimi. Mit seinem Thriller »Der Fremde in mir« hatte sich Markus Dullin bereits als Spezialist für schwule Süchte und Hochstapelei mit ihren seelischen Abgründe etabliert. »Tödliche Aussicht« entwirft ein ganzes Geflecht an kriminellen Machenschaften um Psychopharmaka, Erbschleicherei, Netzpornographie und sexuelle Abhängigkeit. Im 8köpfigen Freundeskreis sind zunächst die Täter- und Opferrollen im Blick auf diesen Hintergrund klar verteilt. Doch Täter wie Opfer sind wahrscheinliche Mörder, und so bleibt der Krimi spannend bis zum Schluss. Herausragend wird der Krimi freilich durch eine Nebenfigur: Sven, der schwule Sohn der Kommissarin. Auch wenn atmosphärisch von Anfang an klar ist, was es mit dem Teenager auf sich hat, bringt er doch einen zusätzlichen Moment des Ungewissen in die Handlung, die einfach bezaubernd ist. Eine gelungene Geschichte.
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Antje Wagner: Schattengesicht

Antje Wagner: Schattengesicht

D 2010, 205 S., Pb, € 12.90
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Querverlag - Quer Criminal8
Inhalt
»Schattengesicht« geht weit über das klassische Krimi-Genre hinaus, und das nicht nur, weil die übliche Konstellation Verbrechen - Ermittlung - Aufklärung von Antje Wagner völlig ignoriert wird. Eine Frau, Milena Helmholz, bezieht ein Zimmer, das ihr zugeteilt wird. Heim, Anstalt oder Gefängnis bleibt jedoch zunächst unklar. Sie sehnt sich nach ihrer Freundin Polly, der sie alles erzählt, mit der sie hofft, bald wieder zusammen zu sein. Warum Milena unter Aufsicht steht, bleibt zunächst unklar - obwohl sofort deutlich wird, dass es wohl mehr als nur ein Verbrechen gegeben haben muss. Doch welches? Und: Hat es Milena begangen? Antje Wagner schafft es, durch den Kontrast aus präzisem Erzählstil und atmosphärischer Vieldeutigkeit eine kriminalistische Spannung aufzubauen, die einen beim Lesen packt und einen Fall verstehen und aufklären will, der einem jedoch immer wieder entgleitet. Immer mysteriöser wird Milenas Freundin Polly, mit der Milena von einer Stadt zur nächsten flieht und mit der sie immer nur in Abrisshäusern campiert. Polly scheint einen Hang zu Gewaltausbrüchen zu haben, scheint auch Gewalt von anderen zu provozieren, weshalb sie in der Öffentlichkeit besser nicht reden, sondern alles Milena überlassen soll. So ist eine Spur, dass Milena womöglich eine Schuld Pollys auf sich genommen hat. Diese Schuld könnte noch aus der gemeinsamen Jugend herrühren, denn offenbar ist Polly ein Wolfskind, das Milena schon lange gegen die Übergriffe der Eltern und der Schwester in Schutz genommen hat. Und genau hier, am Anfang von Milenas Leben und am Ende des Krimis löst sich das Rätsel. Ein literarisches Highlight der Extraklasse.
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E-Book (epub), € 9.99
Taschenbuch, € 12.00

Karen-Susan Fessel: Leise Töne

Karen-Susan Fessel: Leise Töne

D 2010, 492 S., geb., € 19.90
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Querverlag
Inhalt
Die 25jährige Marthe Maan hilft im Berliner Funkhaus aus und bekommt den Auftrag, eine Komponistin aus Lettland vom Flughafen abzuholen. Die dunkelhaarige, dunkeläugige Elisabeth Herlitz fasziniert Marthe vom ersten Moment an. Gleichsam findet sie es irritierend, dass die Musikerin ihr irgendwie bekannt vorkommt. Doch der Kontakt der beiden Frauen dauert nur kurz - Elisabeth Herlitz muss wieder weiter, gibt Marthe aber eine Visitenkarte. Diese ist zunächst das einzige, das Marthe von der Deutschlettin bleibt. Sie lebt ja auf einer schwedischen Insel. Marthe findet das kurios, denn sie selbst stammt auch von einer Insel. Könnte es nicht mehr geben, das die beiden verbindet? Zwei Jahre später sehen sich die beiden Frauen wieder - der Anfang einer inspirierenden, aufwühlenden, intensiven Beziehung. Lässt sich das vereinen: der rebellische Freigeist und die ruhige, melancholische Künstlerin?
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