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Christopher Isherwood und das schwule Berlin der 20/30er Jahre des 20. Jahrhunderts

Christopher Isherwood und W.H.Auden, Foto: Carl Van Vechten, Public domain, via Wikimedia CommonsAnfang des 20. Jahrhunderts war es bei der schwulen Oberschicht Englands beliebt, aus der Enge des noch viktorianisch geprägten, spießigen Englands auszubrechen und sich im damaligen Mekka des Andersseins niederzulassen. In Berlin war man zu dieser Zeit um einiges weiter. Es gab ein belebtes schwules Nachtleben und allerlei Möglichkeit, sich sexuell frei auszuleben. Auch einen jungen Engländer namens Christopher Isherwood verschlägt es 1929 in die Metropole, wo er mit seinem Dichterfreund W.H Auden die Szene erkundet. Unterkunft findet er dort auch bei niemand geringerem als Magnus Hirschfelds Schwester. Geprägt von den Berliner Jahren soll Isherwood später einer der wichtigsten schwulen Autoren des Jahrhunderts werden. Sein bekanntestes Werk »Goodbye to Berlin« oder auf Deutsch »Leb Wohl, Berlin« diente als Vorlage zur legendären Musicalverfilmung »Cabaret«, die Liza Minelli zur Ikone machte.

Christopher Isherwood: Leb wohl, Berlin - € 14.40

Christopher Isherwood: Leb wohl, Berlin

Dt. v. K. Passig u. G. Henschel. D 2015, 272 S., Pb, € 14.40
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Atlantik
Ein melancholischer Abgesang auf eine verlorene Welt: kosmopolitisch, libertär, glamourös und dekadent - mit fotografischer Präzision erfasst Christopher Isherwood die letzten Tage der Weimarer Republik in Berlin und zeichnet unvergessliche Porträts der Menschen, die seinen Weg kreuzten und unterschiedlicher nicht sein könnten: Otto und Peter - zwei junge Männer, die als schwules Paar in fataler Weise voneinander abhängen, eine vermögende jüdische Familie, die das nahende Unglück nicht wahrhaben will, und zahlreiche Mitglieder der Halbwelt, unter ihnen die hinreißend leichtsinnige Sally Bowles, die in der Literatur ihresgleichen sucht. Im Hintergrund der Szenerie marschieren bereits die Nazis auf. Isherwoods Figuren aber verschließen die Augen vor der drohenden Katastrophe. (Also available in an English paperback version »Goodbye to Berlin« for € 9.95)


In den 1970er Jahren hat sich Isherwood nochmal hingesetzt und die aufklärerische Romanbiografie »Christopher and His Kind« / »Christopher und die Seinen« verfasst, in der er detailliert die Jahre zwischen seiner Ankunft in Berlin 1929 und dem Aufbruch in die USA 1939 abhandelt. Er geht dabei auch immer wieder auf seine zu dieser Zeit entstandenen Werke ein und es entsteht somit eine chronologische Zeitfolge.

Christopher Isherwood: Christopher und die Seinen - Willkommen in Berlin - € 29.95

Christopher Isherwood: Christopher und die Seinen - Willkommen in Berlin

Dt. v. Stefan Troßbach. D 2005, 317 S., Broschur, € 29.95
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Christopher Isherwood ist bis heute bekannt für Bücher wie »A Single Man« oder die Berlin Novels »Goodbye to Berlin« und »Mr. Norris Changes Trains«. Weniger bekannt ist vielleicht seine persönliche Autobiographie, die er in den 1970er Jahren verfasste und in der er detailliert sein Leben zwischen 1929 und 1939 aufschlüsselt. Der junge Isherwood beschließt 1929 das Leben inmitten der verklemmten englischen Oberschicht zu verlassen und nach Berlin, dem schwulen Mekka der Zeit, aufzubrechen. Hier erhofft er sich endlich die lang erträumte sexuelle Freiheit. Schon bald zieht er mit seinem guten Freund und gelegentlichem Bettgefährten W.H. Auden los in das wilde Berliner Nachtleben. Alles überspannend ist der aufkommende Nationalsozialismus. Nach der Machtergreifung flieht Isherwood mit seinem Liebhaber Hans quer durch Europa bis nach Spanisch-Marokko. Dabei kreuzen sich ihre Wege mit noch heute berühmten Figuren der deutschen Literaturgeschichte wie z.B. Erika und Klaus Mann. 1939 wandern Isherwood und Auden in die USA aus, wo sie den Rest ihres Lebens verbrachten. Auden hatte derweil jedoch einen Sommersitz in Niederösterreich, wo er auch begraben liegt. »Christopher and his Kind«, Deutsch »Christopher und die Seinen« ist mit Abstand das spannendste Buch, das ich im letzten Jahr gelesen habe. Nicht nur klärt es die meisten Fragen, die man über Isherwoods Werk haben könnte, sondern ist auch eines der wichtigsten Zeitzeugenwerke schwuler Geschichte in der Zeit des Nationalsozialismus. Neben alledem hat Isherwoods Stil Leichtigkeit und Witz, die auf mich sehr aufbauend wirkten.
Ben empfiehlt (Katalog Frühling 2024)


Auch dieser Roman wurde grandios verfilmt.

Geoffrey Sax (R): Christopher and His Kind - € 24.99

Geoffrey Sax (R): Christopher and His Kind

UK 2010, OF, 90 min., € 24.99
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Based on Christopher Isherwood's memoir »Christopher and His Kind«, this landmark BBC adaption gives a glimpse into the decadent and politically unstable world of 1930s Berlin with Nazism rapidly rising. A young wide-eyed Christopher is keen to escape repressive English society when his friend W.H. Auden invites him to come to Berlin where gay sex seems so easy to find in many places. He arrives in Berlin at a time when the cabaret and the bohemien scene are in full swing. Working as an English teacher to make a living away from home he rents a room in a house full of characters like old queen Gerald, or would-be actress Jean - all of them and others will be put into his books to come. Shortly after his doomed affair with sexy bisexual rent boy Casper Christopher meets his big love, poor Heinz, on a Berlin street. All efforts to start a living together lead to nothing. And Nazism is on the rise.


Und ein dritter im Bunde war Autor Stephen Spender, der, neben beeindruckender Lyrik, auch diesen empfehlenswerten Roman verfasst hat.

Stephen Spender: Der Tempel - € 19.53

Stephen Spender: Der Tempel

Dt. v. Sylvia List-Beisler. D 2012, 302 S., geb., € 19.53
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Paul Schoner studiert Ende der 20er Jahre an der Universität in Oxford. Sein Interesse gilt weniger der eigenen sportlichen Betätigung als dem Verfassen von Gedichten. Seine Faszination und seine Leidenschaft freilich gelten jungen Männern, vor allem den eher introvertierten mit sportlichen, dabei aber feingliedrigen Körpern. Paul kommt so mit dem Hamburger Ernst Stockmann in Kontakt, der ihn kurz darauf zu ihm nach Hause einlädt. Paul fährt mit Begeisterung nach Hamburg, denn Deutschland mit seiner liberalen Verfassung gilt in England, wo zu dieser Zeit noch prüde und restriktive Zensur herrscht, als Hort der Freiheit. In Hamburg lernt Paul 1929 Ernsts schwule Freunde kennen, unter ihnen Joachim, der mit obsessiver Begeis­terung junge Männer fotografiert und sich nichts sehnlicher wünscht als einen Freund fürs Leben. Weil Ernst Paul immer unsympathischer wird - der gemeinsame Sex während eines Ausflugs an die Ostsee weckt regelrecht Pauls Abscheu gegen ihn - nimmt er Joachims Angebot an, mit ihm eine Wanderung am Rhein zu unternehmen. Dort treffen sie den Wandervogel Heinrich, in den sich Joachim sofort verliebt. Für Paul ist die gemeinsame Wanderung zu dritt eine intensive Erfahrung an körperlicher wie geistiger Freizügigkeit, die ihn ebenso beeindruckt wie letztlich überfordert. 1932 besucht Paul erneut Hamburg, trifft die alten Freunde und knüpft auch Kontakte nach Berlin, wo mittlerweile der ihm noch aus der Oxford-Zeit bekannte Schriftsteller William Bradshaw lebt. Doch nichts ist mehr wie drei Jahre zuvor: Etliche seiner alten Bekannten sind Nazis geworden oder sympathisieren zumindest mit Hitler, Joachims Studio wird von der SA verwüstet, Joachim selbst überlebt nur knapp. Paul wird Zeuge der Kämpfe zwischen Nazis und Kommunisten. Entsetzt von alledem und von der großteils beschwichtigenden Sicht seiner wenigen verbliebenen Freunde schließt er sich William Bradshaw an und geht nach Berlin. - »Der Tempel« - der Titel verweist auf den schönen Körper des jungen Mannes - ist in mindestens dreierlei Hinsicht ein spannender Roman, obwohl er in Sprache und Erzählführung eher ruhig, geradezu unspektakulär geschrieben ist. Zunächst natürlich als zeitgeschichtliches Dokument. Obwohl erst 1988 veröffentlicht, ist der wesentliche Teil des Textes als autobiographischer Tagebuchroman Ende der 20er und Anfang der 30er Jahre verfasst worden und schildert aus unmittelbarer Anschauung den dramatischen Umbruch in Deutschland unmittelbar vor und nach Hitlers Machtergreifung. Besonders spannend ist dabei zweitens die schwule Perspektive, denn Paul bewegt sich fast ausschließlich in schwulen Kreisen. Dabei beschreibt er nicht nur, wie etliche seiner Freunde und Bekannten zu Nazis werden, sondern auch, wie sie ihr Leben verändern, um dies sowohl nach außen als auch nach innen, vor sich selbst als plausible Wandlung erscheinen zu lassen. Heirat und ein (vorgebliches?) heterosexuelles Leben ist nur eine der Strategien hierfür. Auch die offene Umdeutung der alten jugendbewegten Ideale als logischer Anfang nationalsozialistischer Ideologie gehört dazu. Erschreckend dabei auch die Faszination derer, die deklariert gegen die Nazis eingestellt sind. Joachim empfindet eine nachgerade erotische Anziehung zum Uniformierten der SA, der sein Studio verwüstete und ihn fast erschlug. Die offenkundige Verharmlosung bekommt einen umso bittereren Beigeschmack, wenn man sich die Nähe dieses Empfinden zu dem vergegenwärtigt, was wir heute unter diversen Fetisch-Spielereien kennen. Insofern wird »Der Tempel« zu einer zeitlos selbstkritischen Analyse schwulen sexuellen Begehrens. Dieser Zeitlosigkeit kontrastiert drittens die Unschlüssigkeit in Bezug auf das Begehren, die sich wie ein roter Faden durch den gesamten Roman zieht und die die Romanhandlung eigentümlich fremd wirken lässt. Keinem, weder Paul noch seinen Freunden, scheint außer der Faszination für Männer klar zu sein, was sie eigentlich vom Leben und ihren Männern wollen. Nicht einmal Joachim, der so sehr auf Liebe und lebenslange Freundschaft fixiert ist, kann diese abstrakten Ideen mit konkreten Vorstellungen füllen. Zögern, Zaudern und Zurückhaltung sind für ihre intimsten Wünsche kennzeichnend, auch wenn sie häufig ein ausschweifendes Leben führen. Für Paul bleibt nur die Schriftstellerei und die Freundschaft zum gleichgesinnten literarischen Freund William Bradshaw. Dass dies eine Flucht und letztlich ein Scheitern ist, zeigt die Parallelisierung zu Joachims Entschluss, Kriegsfotograf zu werden. Insofern kann man Stephen Spenders Geschichte auch als Roman darüber lesen, warum die erste deutsche Schwulenszene und -bewegung auch an sich selbst gescheitert ist. (Veit empfiehlt, Herbst Katalog 2012)


Das Trio W.H Auden, Christopher Isherwood und Stephen Spender, fehlt in keinem Buch zum Thema schwules Berlin der 30er Jahre. Spannende Bücher, die neben den dreien auch noch andere Charaktere der Zeit vorstellen sind:

Robert Beachy: Das andere Berlin - € 25.70

Robert Beachy: Das andere Berlin

Die Erfindung der Homosexualität: Eine deutsche Geschichte 1867-1933. Dt. v. H. Freundl u. T. Pfeiffer. D 2015, 420 S. mit zahlreichen Abb., geb., € 25.70
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Siedler
Dieses Buch beleuchtet die Weise, in der ungehindertes städtisches Sexualleben, die Bereitschaft zum sexuellen Experimentieren und Fortschritte in der Gesundheit, wie sie gerade im kaiserlichen Berlin zusammentrafen, unser heutiges Verständnis von sexueller Orientierung und schwuler Identität geprägt haben. Bereits seit den 1850er Jahren war Berlin für seine »warmen Brüder« bekannt. Ab dem Fin de Siècle begannen Gelehrte, Aktivisten und Mediziner sich mit neuen sexuellen Identitäten zu befassen. Das Buch beginnt mit Karl Heinrich Ulrichs - dem Aktivisten, dem nachgesagt wird, er wäre der erste offen schwule Mann gewesen. Es wirft einen Blick auf die beeindruckende Welt der Berliner schwulen Subkulturen sowie Leben und Werk von Magnus Hirschfeld. Es thematisiert auch die Eulenburg-Affäre, die den Hof des Kaisers erschütterte. Außerdem widmet es sich auch den ersten geschlechtsanpassenden Operationen, die in Berlin stattfanden.


Gesa Stedmann: Happy in Berlin? - € 20.60

Gesa Stedmann: Happy in Berlin?

Englische Autorinnen der 1920er und 30er Jahre. D 2021, 228 S. mit z.T. farb. Abb., geb., € 20.60
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Wallstein
Faszination, Inspiration und sexuelle Freiheit - ein neuer Blick englischer Autorinnen und Autoren auf ihr Berlin der Goldenen Zwanziger. John Chancellor stellte 1929 in seinem Reiseführer »How to Be Happy in Berlin« eine Frage, die englische Autorinnen und Autoren insgesamt seit langem beschäftigt - mit unterschiedlichsten Antworten und weitreichender kultureller Wirkung. Neben W. H. Auden, Christopher Isherwood und Stephen Spender, dem berühmten schwulen Dreigestirn, das mit seinen Texten und deren Verfilmungen den Grundstein für den Mythos Berlins legte, spielten dabei auch unbekanntere Stimmen eine Rolle: Die Botschaftergattin Helen D'Abernon, die in ihren Memoiren das soziale Elend Berlins nach 1918 ebenso beschreibt wie die rauschenden Feste in der britischen Botschaft. Oder der pro-faschistische Avantgarde-Autor Wyndham Lewis, der in Berlin zunächst der Faszination für Hitler erlag und gegen die sexuelle Freizügigkeit Berlins in der Weimarer Republik wetterte. Der zweisprachige und reich bebilderte Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung geht den vielfältigen Spuren vieler Autorinnen und Autoren nach. Zugleich erklärt er, wie vor allem die männlichen Autoren den Mythos Berlins aktiv herbeischrieben und an welchen Orten sich das abspielte, was in englischen Briefen, Romanen, Memoiren, Reiseführern und Tagebüchern zu höchst ambivalenten Berlinbildern verarbeitet wurde. Dieser Mythos wirkt bis heute nach und findet etwa sein Echo in den Werken gegenwärtiger englischsprachiger Autorinnen, die sich Berlin als Zufluchtsort nach dem Brexit gesucht haben.


Wolfgang Kemp: Foreign Affairs - € 25.60

Wolfgang Kemp: Foreign Affairs

Die Abenteuer einiger Engländer in Deutschland 1900-1947. D 2010, 384 S., geb., € 25.60
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Hanser
Warum gerade Deutschland? Mit einer Sichtweise aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg mochte das Interesse einiger Engländer an Deutschland überraschend wirken. Nicht so davor! Im Gegenteil: es gab guten Grund für englische Literaten den Kanal zu überqueren und Zeit in Berlin, am Rhein oder auf Rügen zu verbringen. Sie entflohen einer sittenstrengen Heimat und konnten ungeschoren ihren amourösen, manchmal sexuellen Eskapaden nachgehen. Kurioserweise übte Deutschland eine unwiderstehliche Faszination auf seine Besucher von der Insel aus. Gleichzeitig blieb ihnen das Land aber fremd. Ob Stephen Spender, Christopher Isherwood, W. H. Auden, Ezra Pound oder Samuel Beckett - aus ihren persönlichen Erfahrungen setzt sich ein facettenreicher Ausschnitt des deutsch-englischen Verhältnisses zusammen.


Auch mit den berühmten Mann Zwillingen Erika und Klaus waren die drei befreundet. Auden ging sogar eine Ehe mit Erika ein, um dieser die Flucht aus Nazi-Deutschland zu ermöglichen. Später leben sie alle zusammen in New York. Klaus Mann verfasste zum Berlin der späten Weimarer Republik diese Romane:

Klaus Mann: Der fromme Tanz - € 14.40

Klaus Mann: Der fromme Tanz

D 2004, 254 S., Pb, € 14.40
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In seinem Coming-out-Roman aus dem Jahr 1925 brach Klaus Mann das Tabu, mit dem homosexuelle Liebe bis dahin belegt war. In »Der fromme Tanz« schildert der junge Autor, wie ein ihm nicht unähnlicher, junger Schriftsteller in das Boheme-Leben von Berlin und Paris eintaucht und dort seine ersten schwulen Erfahrungen macht. Andreas Magnus fühlt sich als Künstler und sucht nach einem Weg, um sich als Schwuler selbst zu verwirklichen. Andreas ist in Niels verliebt. Ihm erscheint diese Liebe keineswegs als etwas Entartetes oder Krankhaftes. Demnach sieht er auch keinen Sinn darin diese Gefühle zu bekämpfen. Für Klaus Mann war »Der fromme Tanz« ein Bekenntnis zur Homosexualität, die er als seine eigene Orientierung erkannt und akzeptiert hatte.


Klaus Mann: Treffpunkt im Unendlichen - € 12.40

Klaus Mann: Treffpunkt im Unendlichen

D 1998, 329 S., Pb, € 12.40
Kostenloser Versand ab 25 Euro Bestellwert.
Rowohlt
»Treffpunkt im Unendlichen« zeichnet ein faszinierendes Bild der »verlorenen Generation« in Deutschland während der Weimarer Republik: junge Menschen zwischen Sehnsucht und Verzweiflung, politischer Rebellion und individuellem Eskapismus. Die Welt bewegt sich auf einen Abgrund zu, und jeder sucht nach einem Weg aus der Krise. Das Lebensgefühl, von dem das Buch Zeugnis ablegt, wirkt gerade heute verblüffend modern. Mit der Figur des Tänzers und Karrieristen Gregor Gregori schuf Klaus Mann zugleich einen interessanten Vorläufer seines »Mephisto«-Helden Hendrik Höfgen.


W.H Auden ist einigen bekannt durch sein Gedicht »Funeral Blues«, dass im Kultfilm »Four Weddings and a Funeral« seinen großen Moment erlangte. Auden verbachte in seinem späteren Leben die Sommer in einem Landhaus im niederösterreichischen Kirchstetten, wo er auch begraben liegt. Auch wurde ihm in Wien eine Gedenktafel gewidmet.

Helmut Neundlinger (Hg.): Thanksgiving für ein Habitat - € 20.00

Helmut Neundlinger (Hg.): Thanksgiving für ein Habitat

W.H. Auden in Kirchstetten. Ö 2018, 256 S., Klappenbroschur, € 20.00
Kostenloser Versand ab 25 Euro Bestellwert.
Die vorliegende Publikation umfasst Neuübersetzung (inklusive Originaltext) des Zyklus »Thanksgiving for a Habitat« (1965), in dem Auden jedem Raum seines Hauses ein Gedicht gewidmet hat. Die Übertragung besorgte Uljana Wolf, eine der renommiertesten Dichterinnen und Übersetzerinnen der deutschsprachigen Literaturszene. Darüber hinaus versammelt der Band Beiträge, die sich mit Audens Beziehung zum Haus, zur Land und Leuten in Kirchstetten und Wien auseinandersetzen. Entstanden ist ein Kaleidoskop von Reflexionen über einen freundlichen Außenseiter, der sich zu Lebzeiten durchaus als Kirchstettner fühlte und doch zur Bevölkerung weitgehend auf Distanz blieb. Die junge Wiener Fotografin Carmen Auer hat die Spuren und Zeichen des Dichters in den vier Wänden seiner Wahlheimat für den Band in einem beeindruckenden Foto-Essay festgehalten.


Alle Bücher von Isherwood, Auden und Co. haben wir auf Deutsch sowie in englischer Originalsprache auf Lager.

Wer interessiert ist an den sexualwissenschaftlichen Erkenntnissen des Berlins der 1920er Jahre, sollte sich folgendes Buch ansehen. Es ist das einzige Buch, dass sich nicht mit Magnus Hirschfelds biographischen Daten befasst, sondern konkret auf seine wissenschaftliche Arbeit eingeht:

Rainer Herrn: Der Liebe und dem Leid - € 37.10

Rainer Herrn: Der Liebe und dem Leid

Das Institut für Sexualwissenschaft 1919-1933. D 2022, 624 S. mit zahlreichen Abb., geb., € 37.10
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Suhrkamp
Als Magnus Hirschfeld 1919 sein Institut im Berliner Tiergarten eröffnet, scheint der jungen Disziplin der Sexualwissenschaft die Zukunft zu gehören. Die umfangreiche Bibliothek, die vielfältigen Sammlungen, Beratungs- und Therapieangebote lockten Patienten und Besucherinnen aus der ganzen Welt an. Menschen aller Schichten konnten sich vor Ort über Empfängnisverhütung oder den Schutz vor Geschlechtskrankheiten informieren. Doch das Institut sollte lange die einzige Einrichtung mit dem Ziel bleiben, das Thema Sexualität in seiner ganzen Breite zu behandeln. Hirschfeld als Schwuler, Jude und Sozialist sowie seine Mitarbeiter waren dabei stets Anfeindungen durch politische und wissenschaftliche Gegner ausgesetzt, die 1933 in der Plünderung des Instituts durch die Nationalsozialisten und seiner Schließung mündeten. In »Der Liebe und dem Leid« erzählt Rainer Herrn erstmals die wechselvolle Geschichte dieser berühmten Institution. Er stellt die Protagonisten vor, die sie prägten, schildert die Kämpfe um die Abschaffung des »Homosexuellenparagraphen« 175, folgt den Schicksalen der Menschen, die im Institut Hilfe suchten, und lässt, wie nebenbei, den Geist der Weimarer Republik lebendig werden.


Aktuelle Veranstaltungen

Queerfilmnacht
MO 9. Dez., 20 Uhr
Mehr Infos hier

#schulesindwiralle - Queer Storytelling
DO 12 Dez., 19.30 Uhr
Mehr Infos hier

Lesung mit Carolin Schairer
FR 17. Jan., 19.30 Uhr
Mehr Infos hier

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