Anti-Normalisierung und Heteronormativität
Als Schwule und Lesben stehen wir immer mehr oder weniger außerhalb erwarteter Normen. Die Anfänge der jüngeren Lesben- und Schwulenbewegung setzten bewusst darauf, genau diese unerwartete Andersartigkeit zu betonen. Prominenteste Beispiele sind die Wörter »schwul« und »lesbisch«, die vom abfälligen Schimpfwort zur stolzen Selbstbezeichnung umgeprägt wurden. Im Zuge wachsender Akzeptanz änderte sich diese Strategie. Zunehmend wurde betont, dass Lesben und Schwule »ganz normale« Menschen seien. Ziel dieser Argumentation war vor allem die rechtliche Gleichstellung, vor allem die Möglichkeit heiraten zu können, oder doch zumindest eine eingetragene PartnerInnenschaft eingehen zu können. Die Erfolge dieser Strategie sind unübersehbar - freilich rückt mittlerweile immer mehr in den Blick, dass hierfür ein Preis zu zahlen ist. Dieser Preis besteht zusammengefasst darin, dass zumindest in der öffentlichen Darstellung und Wahrnehmung das spezifisch schwule und lesbische unseres Lebens immer weniger vorkommt. Das geht so weit, dass ein Rückfall in die Wahrnehmung von Lesben und Schwulen in der Zeit der Anfänge der jüngeren Lesben- und Schwulenbewegung zu befürchten ist. Lesbisch- oder Schwulsein erscheint (in der öffentlichen) Wahrnehmung immer mehr als Privatsache und droht wieder auf Sex reduziert zu werden. Dass Lesbisch- oder Schwulsein für uns Lesben und Schwule dagegen etwas bedeutet, dass unser gesamtes Leben prägt und eine eigene Kultur und Lebensweise hervorgebracht hat, verschwindet. Hiergegen setzen sich immer mehr Publikationen zur Wehr und zeigen auf, wie wir Lesben und Schwule immer stärker normalisiert werden sollen - und oft genug dieses Spiel auf unsere eigenen Kosten auch mitspielen. Die nachstehenden Veröffentlichungen sind unsere Empfehlungen zu diesem Thema.
Einen guten historischen Überblick über die Verschiebung von der offensiven Betonung des Andersseins zur immer stärkeren Normalisierung gibt es in diesem Band aus der Edition Waldschlösschen:
Wie gerade der Kampf um die Homo-Ehe einen enormen Normalisierungsschub bedeutet, verdeutet Sushila Mesquita:
Die politisch-gesellschaftliche Dimension von Heteronormativität, ihre Übernahme in lesbisch-schwule Denkmuster und die Kritik daran wird in diesen Bänden vorgetragen:
Als wissenschaftliche Beispiele dafür, wie Lesbisch- oder Schwulsein unser gesamtes Leben insbesondere auch kulturell bestimmt, empfehlen wir diese Bücher:
Gerade »camp« war immer ein Leitbegriff für eine eigene Besetzung des Themas lesbische und schwule Lebensweisen als queere Alternative zur heterosexuell bestimmten Mehrheitsgesellschaft. Hierzu empfehlen wir:
Aktuelle Veranstaltungen
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