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Bettina Heinzelmann: Das Vermächtnis des Wassers

Bettina Heinzelmann: Das Vermächtnis des Wassers

D 2010, 332 S., Broschur, € 15.40
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Querverlag
Inhalt
Am Anfang steht ein Urlaubs-Unfall. Johanna, »Jo«, verunglückt mit ihrem Kanu auf einem finnischen See und kann sich gerade noch ins Ferienhäuschen zu ihrer Freundin Alba retten. Fiebernd träumt sie vom Wasser und sieht am Grund ihren Großvater - das glaubt sie zumindest, denn kennen gelernt hat sie den Vater ihrer Mutter nie. Zurück im Alltag bleibt eine allgemeine Unruhe. Alba zieht sich immer mehr zurück, sie möchte ihr Studium abschließen und ist wie viele Studierende einer Geisteswissenschaft völlig damit überfordert, einen zweckrationalen Zugang zu den wissenschaftlichen Ansprüchen an sich selbst, Zeit- und Energieaufwand und Distanz zum Studium zu finden. Jo leidet einerseits unter Albas zunehmender Abwesenheit, andererseits glaubt sie, ihre Albträume, die sie seit ihrem Urlaubsfieber heimsuchen, am besten durch Aufklärung loswerden zu können. Sie fragt bei ihren Eltern nach, will endlich wissen, warum nie über ihren Großvater gesprochen wurde und warum ihre Großmutter sich in ihren letzten Lebensjahren immer mehr von der Welt abgekapselt hatte. Doch sie trifft auf ein nachgerade aggressives Schweigen ihrer Mutter und ein hilfloses Lavieren ihres Vaters. Einzig ihr schwuler Freund Jakob hilft ihr, gemeinsam versuchen sie über Bekannte und alte Nachbarn mehr heraus zu finden. Ein erster Erfolg scheint sich einzustellen, als Jo erfährt, dass ihre Mutter eine Schwester hat. Doch dann verliebt sich Jo in eine verheiratete Frau, Elsa, und ihr Leben verändert sich nach einer gemeinsamen Reise nach Wien Schlag auf Schlag: Sie will sich von Alba trennen, sie erfährt ein schreckliches Familiengeheimnis und Jakob muss sich völlig unvorbereitet seiner Rolle als schwuler Vater stellen und braucht Jos Hilfe. - Bettina Heinzelmann hat mit ihrer Heldin Jo eine vielschichtige Figur geschaffen, besonders beeindruckend deswegen, weil Jo zunächst als moderne, pragmatische, erfolgreiche und rationale Frau vorgestellt wird. Doch all diese Eigenschaften können nicht verhindern, dass sie einer schönen Frau verfällt, die sie offenkundig nur benutzt: Elsa betont, dass sie auf keinen Fall ein kleines Abenteuer sucht - und obwohl die Lüge offenbar war, als sie ausgesprochen wurde, schenkt Jo Elsa Glauben. Auch konnten alle Versuche, Gemeinsamkeiten zu pflegen nicht verhindern, dass Altersunterschied und völlig unterschiedliche Lebenssituationen die Beziehung zu ihrer Freundin Alba unterhöhlten, so dass es nur noch eines kleinen Anstoßes bedurfte, der den Bruch bedeutete. Und in ihrer ganzen Rationalität und Pragmatik konnte sich Jo nicht davon frei machen, dass ein Geheimnis im unmittelbaren Umfeld nach Aufklärung drängt, auch wenn es ohne Relevanz für das vergangene oder weitere eigene Leben ist. Das ganze präsentiert Bettina Heinzelmann in einer gekonnten Erzählweise, die die Darstellung intensiver Momente mit der raschen Abfolge von Ereignissen wechseln lässt. Der Roman changiert so zwischen ruhiger Persönlichkeitsentwicklung, spannendem Familienthriller und packender Beziehungsanalyse und ist damit ebenso unmittelbar gegenwärtig wie unerwartet entrückt - völlig vereinnahmend. (Veit empfiehlt, Sommer Katalog 2010)
Titel nicht mehr lieferbar, auf Anfrage versuchen wir gerne, ihn antiquarisch zu besorgen.
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