Vortrag von Johann Kirchknopf
»... aus der Erwägung, daß ... diese Rechtsauslegung im Rahmen des Gesetzes dem Wandel der Lebens- und Rechtsanschauung Rechnung trägt ...«
Veranstaltung am 1. Juni 2022
Sexuelle Handlungen mit Personen desselben Geschlechts wurden in Österreich schon lange vor dem »Anschluss« an das Dritte Reich im März 1938 strafrechtlich verfolgt. Auch in der »Ostmark« wurden verschärfte Maßnahmen zur Bekämpfung vor allem männlicher Homosexualität ergriffen, die bis zur Todesstrafe reichten. Durch das In-Kraft-Lassen des österreichischen Strafrechts und den wenigen Veränderungen innerhalb der Strafverfolgungsbehörden trafen eine zentral gesteuerte Politik auf regionale Spezifika. Die historische Forschung hat einige der daher sichtbaren Differenzen, Konflikte und Inkonsistenzen bereits aufgezeigt. In diesem Vortrag werden weitere Erkenntnisse über die Vorgehens- und Funktionsweisen des nationalsozialistischen Regimes in Bezug auf die Verfolgung Homosexueller präsentiert.
Im Rahmen der Vortragsreihe »Regional- und mikrogeschichtliche Perspektiven auf nationalsozialistische Maßnahmen zur Bekämpfung der Homosexualität und deren Umsetzung in Wien« stellt der Wiener Historiker Johann Kirchknopf neue Forschungsergebnisse vor.
Publikationen zum Thema im Löwenherz Online-Shop:
Elisa Heinrich / Johann Karl Kirchknopf (Hg.): Homosexualitäten revisited
Ö 2018, 175 S., Broschur, € 32.00
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QWien / WASt (Hg.): Zu spät?
Gedenken neu gedacht - Wien gedenkt vergessener Opfer. Ö 2015, 300 S., Broschur, € 24.95
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Michael Schwartz (Hg.): Homosexuelle im Nationalsozialismus
D 2014, 144 S., Broschur, € 17.50
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Insa Eschebach (Hg.): Homophobie und Devianz
Weibliche und männliche Homosexualität im Nationalsozialismus. D 2012, 208 S., Broschur, € 19.53
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Über den Vortragenden
Johann Kirchknopf hat Rechtswissenschaften und Geschichte an der Universität Wien studiert. Der Titel seiner Diplomarbeit aus dem Jahr 2012 lautet: »Die Verfolgung weiblicher Homosexualität in Wien während der NS-Zeit. Rechtshistorische und quantitative Perspektiven«. Gegenwärtig arbeitet er an seiner Dissertation über die Strafverfolgung wegen »Unzucht wider die Natur mit Personen desselben Geschlechtes« in Österreich im 20. Jahrhundert. Dieses Dissertationsprojekt basiert auf dem von QWIEN durchgeführten Projekt »’Namentliche‘ Erfassung der homosexuellen und trans* Opfer des Nationalsozialismus in Wien«. Johann Kirchknopf hat zu diesem Thema bereits mehrere Vorträge gehalten und kann auf eine Reihe themenspezifischer Publikationen verweisen. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Zentrums QWIEN.
VORTRAG von Johann Kirchknopf: »... aus der Erwägung, daß ... diese Rechtsauslegung im Rahmen des Gesetzes dem Wandel der Lebens- und Rechtsanschauung Rechnung trägt ...«
Mittwoch, 1. Juni 2022, 19.30 Uhr
ORT: Buchhandlung Löwenherz, Berggasse 8, 1090 Wien
Eintritt frei
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Auszeichnung 2020