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Stefanie Zesewitz: Der Duft von Seide

Stefanie Zesewitz: Der Duft von Seide

D 2012, 336 S., Broschur, € 15.36
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Inhalt
Camiel le Blanc wächst in der freidenkerischen Atmosphäre im Haus ihres kaufmännischen Vaters im kolonialen Indien der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf. Nach dem Tod des Vaters führt die junge Frau ebenso entschlossen wie erfolgreich die Geschäfte weiter. 1848 kommt sie zum ersten Mal nach London und verspürt nur Abscheu vor der Enge und Prüderie der viktorianischen Gesellschaft. Einzig wegen Julia Norton reist sie nicht sogleich wieder ab. Julia ist verheiratet, ihr Mann von offenkundiger Gefühlskälte, seine einzigen Erwartungen an seine Frau sind Gehorsam und ein männlicher Nachkomme, den er zur Erfüllung einer Erbauflage dringend braucht. Camiel und Julia fühlen sich sofort voneinander angezogen. Geschickt gelingt es Camiel, sich als Begleitung für Julia zu einem Kuraufenthalt in Bath zu empfehlen. Hatte sich schon zuvor in London eine tiefe Liebesbeziehung zwischen den beiden Frauen entwickelt, können Camiel und Julia in Bath eine Zeit weitgehend ungestörter Leidenschaft miteinander verbringen. Doch als das Ende von Julias Kurzeit naht überschlagen sich die Ereignisse. Julias egoistischer und brutaler Ehemann hat in der Zwischenzeit seine Mätresse geschwängert - und weil Julia offenbar keine Kinder bekommen kann, ist er entschlossen, einen perfiden Plan in die Tat umzusetzen. Er entführt Julia. Doch Camiel ist entschlossen, die Liebe ihres Lebens zu retten und ihr Leben dabei aufs Spiel zu setzen. - Stefanie Zesewitz hat einen perfekten lesbischen viktorianischen Roman geschrieben, perfekt, weil nicht nur Sprache und Erzählführung alle Merkmale des klassischen englischen Romans des 19. Jahrhunderts aufweisen, sondern auch, weil die Geschichte ebenso überraschend wie plausibel erzählt wird. So stilecht und plausibel ist »Der Duft von Seide«, dass ich mich mittlerweile frage, warum eigentlich nicht alle viktorianischen Romane mindestens einen lesbischen Handlungsstrang haben, ob Heathcliff nicht vielleicht doch eine Frau in Männerkleidern war. Stefanie Zesewitz entwickelt nämlich neben der lesbischen Haupthandlung mehrere lesbische Nebenhandlungen, so dass völlig ungezwungen eine Gegenwelt von Frauen liebenden Frauen ersteht, quer durch alle in England scharf gegeneinander abgegrenzten Gesellschaftsschichten und über das ganze Land verteilt. Diese Gegenwelt ist für Camiel ebenso selbstverständlich wie sie für Julia neu und atemberaubend ist, und durch diesen Kontrast hält Stefanie Zesewitz auch die Balance zwischen Normalität und Unerhörtheit ihrer lesbischen Liebesgeschichte von vor über 150 Jahren. Dass die Schwestern Brontë - freilich nur als beste Freundinnen und gar nicht lesbisch - im Roman mitwirken, ist eine vornehme Reminiszenz an ein Vorbild, dessen Vergleich »Der Duft von Seide« nicht zu scheuen braucht. (Veit empfiehlt, Sommer Katalog 2012)
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