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Augusten Burroughs: Trocken!

Augusten Burroughs: Trocken!

Dt. v. Volker Oldenburg, D 2005, 283 S., Broschur, € 10.30
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Rowohlt
Inhalt
»Trocken!« ist in gewissem Sinn die Fortsetzung von »Krass!«, Augusten Burroughs' autobiografischem Roman seines schwulen Erwachsenwerdens. Jetzt ist Augusten Mitte 20 und arbeitet erfolgreich in einer Werbeagentur. Doch er ist Alkoholiker, sein Leben entgleitet ihm zunehmend, bis schließlich selbst seine immer loyale Teampartnerin nicht mehr bereit ist, Augustens Unzuverlässigkeit weiter zu decken. Augusten beginnt darum - halb freiwillig, halb genötigt - eine Entziehungskur in einer Entwöhnungsanstalt für Schwule und Lesben. Dort lernt er zu sagen: »Mein Name ist Augusten, ich bin Alkoholiker und ich bin jemand.« Natürlich durchschaut er sofort die autosuggestive Selbstblendung dieses Konzeptes, das beschädigte Ego sich selbst wieder Selbstwertgefühl zusprechen zu lassen. Den Applaus der Runde, ihr Dank für das Bekenntnis zum eigenen Versagen und den Willen, dazu zu stehen, kann Augusten nur lächerlich finden. Nur widerwillig fügt er sich in das System des Entzugs ein. Trocken und zurück in New York fangen die Probleme jedoch erst richtig an. Seine Freunde nehmen es nicht ernst, dass Augusten nichts mehr trinken will, und er selbst geht lieber zum Aufriss zum Treffen der Anonymen Sexsüchtigen als zu den Anonymen Alkoholikern. Gleichzeitig findet Augusten keinen Rückhalt mehr in seinem Sexfreund Fuckhead, denn dieser - sonst immer unerschütterlich - braucht jetzt Augustens Unterstützung. Während sich Augusten so zu all seinen Problemen noch mit völlig neuen Erwartungen konfrontiert sieht, dämmert ihm, dass ihn mit Fuckhead immer schon mehr verbunden hat als der gemeinsame solide Sex. Doch Fuckhead, der immer eine romantische Beziehung mit Augusten wollte, sperrt sich auf einmal. Wie schon in »Krass« erzählt Augusten Burroughs also eine ziemlich schreckliche Geschichte - nur tut er dies mit einer derart beißenden Ironie und einem so unglaublich lustigen Erzählstil, dass seine biografische Tragödie durch seinen Erzählstil zu einem satirisch-komödiantischen Abgesang auf die Ernsthaftigkeit des Lebens wird. Allein schon diese Spannung zwischen geschildertem kaputten Leben und frohgemut-ironischer Darstellung machte »Trocken!« zu einem Lesevergnügen. Doch macht es die besondere Qualität von »Trocken!« aus, dass Borroughs sich nicht auf eine Seite schlägt - weder lässt er die Komik zum Klamauk und die Satire zum Zynismus werden, noch dient ihm die Ironie dazu, die Verfahrenheit seines Lebens zu unterstreichen. Augusten Borroughs entkommt sich selbst auch in seinem autobiografischen Roman nicht, und gerade das macht ihn nicht nur interessant und furchtbar witzig, sondern vor allem auch authentisch. (Veit empfiehlt, Sommer Katalog 2005)
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