Vorlesungen am Collège de France 1980-1981. Dt. v. Andrea Hemminger. D 2025, 400 S., Broschur, € 24.70Kostenloser Versand ab 25 Euro Bestellwert. Titel als E-Book-erhältlich?SuhrkampTitel noch nicht lieferbar, erscheint im Oktober 2025 - Vorbestellung möglich
Inhalt
Michel Foucaults Vorlesungen am Collège de France aus den Jahren 1980 und 1981 markieren einen Wendepunkt in seinem Werk und leiten über zu seinen beiden letzten großen Studien »Der Gebrauch der Lüste« und »Die Sorge um sich«. Die antike Lebenskunst und Ethik treten nun ganz in den Fokus der Analyse, mit dem Ziel einer Genealogie der Sexualmoral der Gegenwart.- Durch eine minutiöse Untersuchung antiker medizinischer Schriften und Abhandlungen über die Ehe, die Liebe sowie die Deutung erotischer Träume legt er ein Verhältnis des Selbst zu seinen Lüsten frei, das der christlichen Angst vor der Fleischeslust und der Konstruktion einer modernen Sexualwissenschaft vorausging. Schon im griechischen Denken beginnt sich eine Einteilung der Geschlechter nach Aktivität und Passivität zu etablieren, und bereits im Stoizismus des römischen Kaiserreichs entwickelt sich ein Modell der Ehe, das auf lebenslanger Treue basiert, sowie eine Disqualifikation der Homosexualität, jedoch integriert in eine umfassende Lebenskunst. Erst das Christentum transformiert diese Formen der Subjektivität und Sexualität zu Objekten des Wissens und einer Moral, die uns bis heute prägt.
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