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Nicholas Shakespeare: Bruce Chatwin

Nicholas Shakespeare: Bruce Chatwin

Dt.v. Anita Krätzer. D 2002, 827 S., Pb, € 15.32
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Inhalt
Mehr als 8 Jahre arbeitete der englische Journalist und Autor Nicholas Shakespeare an seiner Monumentalbiografie über Bruce Chatwin. Shakespeare bereiste auf den Spuren seines Landsmannes 22 Länder, interviewte mehr als 500 Freunde, Weggefährten und Lover um ein möglichst genaues und vielschichtiges Portrait Chatwins zeichnen zu können. Dieser Aufwand war auch notwendig, denn der Reiseschriftsteller und Lebemann verwendete Zeit seines Lebens viel Energie, um an seinem eigenen Mythos zu feilen. So ranken sich bis heute zahllose Legenden, viele von Chatwin selbst in die Welt gesetzt, um seine außergewöhnliche Intelligenz, seine erotische Anziehungskraft auf Frauen und Männer und um seine Krankheit und seinen Tod. Chatwin entstammt der englischen Mittelschicht und wurde nach seinem Schulabschluss Transportfahrer beim Londoner Auktionshaus Sotherby's. Auf Grund seines untrüglichen Gespürs für Fälschung und Original und weil er eine ganze Reihe einflussreicher älterer Herren aus der Geschäftsleitung und dem Kundenkreis für sich einzunehmen wusste, stieg er bald zum jüngsten Abteilungsleiter in der Firmengeschichte von Sotherby's auf. Mit 24 heiratete er eine reiche Amerikanerin, die fortan sowohl seine Reisetätigkeit finanzierte als auch seine zahllosen schwulen Affären tolerierte. In den folgenden Jahren bereiste Chatwin die entferntesten Winkel der menschlichen Zivilisation, doch nicht als gewöhnlicher Tourist, sondern immer dem Ideal eines viktorianischen Dandys verpflichtet. Nie fuhr er ohne seine maßgeschneiderten Seidenpyjamas oder einigen wertvollen Kunstgegenständen - um auch in der einfachsten Behausung einen Hauch Luxus um sich zu haben. »In Patagonien« zählt bis heute zu den meist verkauften Werken der Reiseliteratur, und seine »Traumpfade« haben unser Bild der australischen Ureinwohner wesentlich geprägt. Dass viele Kritiker Chatwin vor allem wegen den »Traumpfaden« einen kolonialistisch geprägten Blick auf die Kultur anderer Völker vorwarfen, hat der Popularität seiner Bücher keinen Abbruch getan. Als ab den frühen 80er Jahren viele Freunde von Bruce Chatwin an AIDS erkrankten und starben, verstand es Chatwin auch seine eigene Erkrankung zu mystifizieren: ein 2000 Jahre altes schwarzes Ei, verspeist bei einem Dorffest in einer südchinesischen Provinz, sei die Ursache für seine Knochenmarkserkrankung.
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