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Pajtim Statovci: Meine Katze Jugoslawien

Pajtim Statovci: Meine Katze Jugoslawien

Dt. v. Stefan Moster. D 2024, 320 S., geb., € 24.70
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Luchterhand
Inhalt
Eine Katze haben viele von uns als Haustier, anders ist dies in »Meine Katze Jugoslawien«. Hier ist die Katze Beziehungspartner und eine Königsboa das Haustier zum abendlichen Schmusen. Bekim, die Hauptperson ist ein unglücklicher Mann Anfang dreißig, gezeichnet vom Aufwachsen als schwuler Junge mit Migrationshintergrund in einem fremdenfeindlichen Land wie Finnland eines ist. Vor allem zum Zeitpunkt, als Bekims Familie in den 90er Jahren aus dem Kosovo dorthin geflohen ist. Er lebt isoliert und die wenigen Leute, die ihn zuhause besuchen, ergreifen schnell die Flucht, wenn besagtes Haustier den Kopf unter dem Sofa herausstreckt. Eines Abends trifft er in einer schwulen Bar eine Katze, die ihn durch ihren Gesang in ihren Bann zieht. Die Beiden bandeln miteinander an und aus einem One-Night-Stand wird eine Beziehung. Die Katze lässt sich nämlich nicht so leicht abwimmeln. Sie ist aktuell auf der Suche nach Obdach und beschließt prompt, bei Bekim einzuziehen. Von da an kommandiert sie ihn meist herum, beleidigt und erniedrigt ihn. Und so leben Bekim, Katze und Boa in ständigem Dreikampf unter einem Dach. Der zweite Erzählstrang im Buch entfaltet sich aus der Perspektive von Bekims Mutter, Emine, die in schwieriger Beziehung zu ihren Kindern steht. Wir erfahren ihre Lebensgeschichte beginnend 1980 in einem kleinen kosovarischen Dorf mit der Verlobung mit einem Traumprinzen, Bajram, der sich jedoch schon am Hochzeitstag als der gewalttätige Nichtsnutz zeigt, der er in Wirklichkeit ist. Als die Situation im Jugoslawienkrieg für die Familie untragbar wird, beschließen sie, das Land zu verlassen. Die Wahl bei der Suche nach einer neuen Heimat fällt auf Finnland, aus dem einfachen Grund, dass Bajram der Name gefällt und er dort meint, nie wieder einen Serben treffen zu müssen. Der Roman ist stark angelehnt an Pajtim Statovcis eigene Biografie. Der Autor wurde ebenfalls im Kosovo geboren und ist im Alter von zwei Jahren mit seinen albanischen Eltern nach Finnland übersiedelt. »Meine Katze Jugoslawien« ist sein Debütroman und wurde nun, wie schon Statovcis zweiter Roman (der interessanterweise vor diesem ins Deutsche übersetzt wurde) vom angesehenen Übersetzer Stefan Moster übersetzt. Das Buch ist nicht nur so skurril wie der Titel es vermuten lässt, sondern auch ein wunderschön geschriebenes Zeugnis über Herkunft und Identitätssuche. Nebenbei regt das Buch auch dazu an, seine Geschichtskenntnisse aufzufrischen.
Ben empfiehlt (Sommer 2024)
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