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Cristina Comencini (R): Der schönste Tag in meinem Leben

Cristina Comencini (R): Der schönste Tag in meinem Leben

I 2002, italien. OF, dt. SF, UT dt., frz. (optional), 100 min., € 14.99
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Inhalt
Das schwule Pärchen Claudio und Luca hat Streit. Denn beide sind seit langem zusammen, und Claudio hat es noch immer nicht geschafft, seiner Mutter reinen Wein einzuschenken, während Claudios Schwestern schon lange von seiner Homosexualität wissen. Die Beziehung steht auf der Kippe. Claudios Schwester Rita ist sexuell unausgelastet, hat sich in einen gutaussehenden Tierarzt verliebt und fragt sich längst, wie es mit ihrer Ehe - wenn überhaupt - weitergehen soll. Ritas jüngere Tochter Chiara steht gerade vor der Kommunion. Sie spürt die Spannungen zwischen ihren Eltern. Sie bittet Gott der Wahrheit in der Familie zum Durchbruch zu verhelfen: ein Gebet mit verheerenden Folgen, das sie bald bereuen wird. Claudios andere Schwester Sara ist eine alleinerziehende Mutter, deren ein und alles ihr Sohn Marco ist, der gerade mitten in den Untiefen der Pubertät steckt. Sara lebt isoliert und macht sich ständig Sorgen um Marco, der sich nicht so entwickelt, wie er es in ihren Augen sollte: er hängt ständig mit seinen (anscheinend nur männlichen) Freunden herum und scheint sich aus Mädchen nichts zu machen. Saras größte Sorge: sollte Marco etwa »so« werden wie sein Onkel Claudio? Marco nervt das gluckenhafte Verhalten seiner Mutter. Es ist für ihn schon schlimm genug, dass bei ihm »da unten« etwas nicht zu stimmen scheint. Aber wem soll er sich anvertrauen? Seiner Mutter bestimmt nicht. Alle drei Kinder von Großmutter Irene stecken gerade in einer persönlichen oder einer Beziehungskrise. Sie spürt es, weiß jedoch nicht recht, wie sie ihnen helfen könnte, ist doch ihr Verhältnis zu ihren Kindern - vor allem zu Claudio - eher angespannt. Irene erhofft sich durch die anstehende Familienfeier anlässlich von Chiaras Kommunion mehr Kontakt zu ihren Kindern zu gewinnen. Zu diesem Zweck wird die ganze Familie im Haus der Großmutter zusammengetrommelt, um die Einzelheiten für Chiaras schönsten Tag zu bereden. Bevor noch die Familienmitglieder bei ihr eintreffen, gibt es in Irenes Garten einen Vorfall: Irenes läufige Hündin wird von einem Rüden verfolgt, der durch ein Loch im Zaun hereingeschlüpft ist. Sein Herrchen konnte das nicht verhindern. Nach der ersten Aufregung bittet Irene den unbekannten jungen Mann zu sich. Man unterhält sich und findet bald heraus, dass man sich sympathisch ist. Als der Rest der Familie eintrifft, staunt Claudio nicht schlecht, dass der unbekannte junge Mann bei Mutter Irene sein Freund Luca ist. Da er ja schlecht sagen kann, dass sie beide zusammen sind (was Luca jedoch ganz recht wäre), bleibt ihm nichts anderes übrig als zu akzeptieren, dass Mama Irene Luca - ohne zu wissen, wer er eigentlich ist - zum Familienessen einlädt. Da nun beim Essen die einzelnen Anwesenden ganz unterschiedlich mit Wissen über Claudios Homosexualität ausgestattet sind, gerät die Situation außer Kontrolle. Claudio sieht sich plötzlich vor der Wahl, entweder zu seiner Beziehung mit Luca zu stehen oder sich die Liebe seiner Mutter zu erhalten. Ein wirklich einfühlsamer Film, der sich auf typisch italienische Weise mit den sehr italienischen Themen Familie, Männlichkeitsdenken und sexuelle Orientierung, bzw. Coming-out auseinandersetzt. Die Regisseurin Cristina Comencini setzt Ironie nur sehr wohldosiert ein. Sie achtet sehr feinfühlig auf die Emotionen ihrer Figuren und macht ihr Innenleben auf plausible Weise nach außen hin sichtbar, ohne diese jedoch bloßzustellen. Besonders eindrucksvoll spielt die Grande Dame des italienischen Films Virna Lisi die Rolle des strengen Familienoberhaupts Irene. (Jürgen empfiehlt, Herbst Katalog 2006)
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