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Naomi Alderman: The Future

Naomi Alderman: The Future

Dt. v. Barbara Ostrop. D 2023, 400 S., geb., € 24.70
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Heyne
Inhalt
Die lesbische britische Autorin wurde bei uns bekannt durch ihren Roman »Ungehorsam«, in der eine in New York lebende Jüdin in ihre ursprüngliche orthodoxe Londoner Gemeinde zurückkehrt, nachdem ihr Vater - der Rabbi der Gemeinde - gestorben ist. Alte Gefühle für ihre Jugendfreundin Esti werden dort wiedererweckt.- Aldermans letzter Roman »Die Gabe« begibt sich auf ein völlig anderes Terrain - das der Dystopie.- Auch ihr neues Buch gehört in dieses Genre - auch hier geht sie in eine nicht allzu ferne Zukunft, in der sich die Kluft zwischen reich und arm enorm vergrößert hat. Auf der einen Seite hat das Internet einige Männer mit ihren Konzernen an die Spitze gespült. Sie sind frei von irgendwelchen materiellen Sorgen und sagenhaft reich. Die voranschreitende Zerstörung des Planeten ist diesen Milliardären schlichtweg wurscht. Auf der anderen Seite tut sich eine Gruppe von Aktivistinnen zusammen, um sich mit einem gewagten Plan dem Ende der Welt entgegenzustemmen.- Martha - der irren Sekte ihres Vaters entronnen - beginnt bei einem Social Media-Konzern im Silicon Valley als Assistentin des Chefs zu arbeiten. Und bald beschleicht sie das böse Gefühl, dass die Endzeitprophezeiungen ihres Vaters nicht an den Haaren herbeigezogen sein dürften.- Die lesbische sino-amerikanische Survival-Expertin Lai Zhen entgeht durch eine App auf ihrem Handy, die aus heiterem Himmel dort aufpoppt, einem Terroranschlag. Ihre Recherchen nach dem Ursprung der App bringen die Frau in noch viel größere Gefahr. Langsam beschleicht auch sie ein ungutes Gefühl. Als Martha und Lai Zhen sich begegnen und sich auch sexuell näherkommen, wird ihnen bald klar, dass sie etwas gegen die Macht der Internetriesen unternehmen müssen, wenn sie nicht wollen, dass die Welt gegen die Wand fährt.

In einem der beklemmendsten Momente von Aldermans Dystopie bringt die Autorin die Bibel mit der Geschichte von Sodom und Gomorrha ein - die Folgen der künstlichen Intelligenz kulminieren in der großen Frage: Mensch versus Maschine. Für die superreichen Konzernchefs liegt auf der Hand, dass die menschengemachte Apokalypse unausweichlich ist - für sie ist einzig fraglich, ob sie es sein werden, die am Ende übrigbleiben, oder der Rest der Menschheit. Mittels ihrer immensen Ressourcen wollen sie sicherstellen, dass sie es sind, die die große Katastrophe überleben. Die Szenerie ist voller Tracking, Computerüberwachung, Computerviren, entgleisendem Klima, Sektiererei und luxuriösen Bunkern. Die Aktivistinnen haben von Anfang an schlechte Karten gegen dieses immense Machtübergewicht der Konzernchefs. Ihr Plan: Die drei Konzernchefs, die fast alles kontrollieren, müssen ausgeschaltet werden.- Naomi Alderman ist ein facettenreicher Thriller gelungen, der sich fesselnd mit aktuellen Problemen befasst, die uns alle betreffen. Und für die Leserin wird beklemmend klar, dass wir so weit von der hier beschriebenen dystopischen Welt nicht entfernt sind.

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