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Götz Wienold: Alarich Arthur Athanasius und die Söhne von Megaprazon

Götz Wienold: Alarich Arthur Athanasius und die Söhne von Megaprazon

Ö 2020, 184 S., Broschur, € 19.90
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Passagen Verlag
Inhalt
Megaprazonien ist eine fiktive Monarchie irgendwo in Europa - so unbedeutend und klein, dass man sie auf keiner Landkarte finden kann. Dabei gehören die jungen attraktiven Aushängeschilder der Dynastie - die beiden blonden Prinzen - zu internationalen Jetset, der sich gerne mit diesen bezaubernden Jünglingen umgibt und sie sich gerne mit ihm. Nun passieren kurz hintereinander zwei Morde bei Hofe, der Kronprinz und dann der König kommen auf höchste verdächtige Art und Weise ums Leben - vergiftet. Sie könnten selbstverständlich versehentliche Opfer der Giftanschläge geworden sein. In einem Fall könnte es sich auch um einen Selbstmord handeln. Profitiert von den Todesfällen hat jeweils der jüngere Prinz, der nun kurz davor steht, ins höchste Staatsamt aufzurücken. Doch der junge schöne Mann war gar nicht im Land, als es passierte. Und in seine Richtung zu ermitteln, ist sowieso grundsätzlich undenkbar; verstieße gegen alle Grundregeln, auf denen diese Monarchie basiert. Auch wenn der Oberst, der in den beiden Fällen die Ermittlungen aufgenommen hat, nicht einmal andeuten kann, dass er den nunmehrigen Kronprinzen und zukünftigen König im Verdacht hat, bleibt ihm doch die Möglichkeit, die Ermittlungen auf das unmittelbare Umfeld des jungen Mannes auszudehnen. Und das tut er auch. An erster Stelle steht da ein älterer schwuler Professor aus Deutschland, der einen Lehrstuhl in Megaprazoniens Hauptstadt innehat und gleichzeitig sich um die höhere Ausbildung der beiden Prinzen bemüht hat. Es ist kein großes Geheimnis, dass der Mann in den besten Jahren von Anfang an ganz vernarrt gewesen ist in die beiden schönen Prinzen. Auch die beiden scheinen die Ausbildungsstunden bei ihrem Erzieher sehr genossen zu haben. Der Professor versichert nichts zur Aufklärung der Todesfälle beitragen zu können, obwohl er beiden Prinzen immer sehr nahe gestanden hat und sie auch immer wieder seine Nähe gesucht zu haben scheinen. In den Fokus der Ermittlungen geraten auch die Orgien des Kronprinzen, bei denen sich junge Leute nackt bei Drogen und Alkohol regelmäßig in einem Trakt des Palastes eingesperrt haben. Nach einer solchen ist der Kronprinz, der kurz davor stand, sich zu verheiraten, tot in seinen Gemächern aufgefunden worden. Doch der Professor hatte den Palast längst verlassen und an den Orgien gar nicht teilgenommen. Er sei zu alt für solche Eskapaden. Man tappt im dunklen, beziehungsweise man ist gehalten es zu tun. Das Buch hält seine Leserinnen bei der Stange, obwohl man relativ früh Bescheid zu wissen glaubt, wer den Auftrag zu den beiden Morden gegeben hat. Es ist kein Whodunnit, sondern bezieht seine Faszination über die Intrigenspiele, Fettnäpfchen, Dramen, die Korruptheit am Hof dieser Monarchie. Allein schon die gestelzte Sprache mit ihren diplomatischen Manierismen sollte man sich über der Zunge zergehen lassen. Götz Wienolds Roman liest sich wie ein spannender Krimi - mit Mordfall und Ermittler. Dennoch ist er völlig untypisch, weil das Szenario an einem Königshof einen tiefen Einblick in die verkommenen gesellschaftlichen Zustände der absoluten, scheinliberalen Monarchie mit ihrer Korrumpierbarkeit und Speichelleckerei zulässt - Zustände, gegen die auch Schwule nicht gefeit sind.
Jürgen empfiehlt (Herbst-Katalog 2020)
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