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Jonah Markowitz (R): Shelter - Zuhause ist, wo Du die Liebe findest

Jonah Markowitz (R): Shelter - Zuhause ist, wo Du die Liebe findest

USA 2007, OF, dt. UT, 85 min., € 14.99
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Pro-fun
Inhalt
Heutzutage verpulvert Hollywood pro Film Millionenbeträge für Special Effects und atemberaubende Action. Die Schauspielkunst - wenn überhaupt für wichtig erachtet - bleibt oft komplett auf der Strecke. Insofern muss man in einem kleinen Budget für einen US-Film heutzutage schon eine große Chance sehen. Und mit »Shelter« bekommt man ein ausgezeichnetes Beispiel dafür geliefert, dass in einem gut gemachten Low Budget-Film das Können der Schauspieler und die Plausibilität der Handlung in den Vordergrund treten können. Eigentlich ist »Shelter« - wenn man den Film an anderen aktuellen schwulen Produktionen misst - sogar ein kleines Juwel. Zach ist ein junger Mann, lebt mit den Resten seiner Familie in einem Surfer-Mekka an der kalifornischen Pazifikküste, und seine große Begabung ist die Kunst. In seiner knappen freien Zeit durchskatet er die Vororte seiner Stadt und bemalt großflächig Wände mit seinen Graffitis. Aber der Traum vom Kunststudium in L.A. - obwohl zugelassen - ist für Zach längst geplatzt. Seine Mutter ist vor ein paar Jahren gestorben. Und nun hat Zach alle Hände voll zu tun, die Familie - bestehend aus seinem Vater, seiner unzuverlässigen Schwester Jeannie, deren 5jährigen unehelichen Sohn Cody und sich selbst - beisammen zu halten. Um sie über Wasser zu halten, arbeitet Zach als Koch in einem Diner. Jeannie ist eher auf der Suche nach einer neuen großen Liebe (und verfällt doch immer bloß auf den nächsten neuen falschen Mann). Die Suche nach einem neuen besseren Job nimmt sie nicht so wichtig. Überhaupt verlässt sie sich sehr auf Zach, verplant rücksichtslos seine Zeit und nimmt dessen Engagement für die Familie als selbstverständlich. Für Cody ist Zach schon so etwas wie der Ersatzvater. Zach ist so absorbiert von all seinen Pflichten, dass er für seine Kunst, sich selbst und seine Beziehung kaum noch Zeit hat. Seine Freundin beschwert sich ständig, dass er sie vernachlässigt. Ihre Beziehung durchläuft ständig Aufs und Abs - momentan mit einem deutlichen Überhang an Abs. Sie sind gerade mal wieder getrennt. Aber das kann sich auch wieder ändern, denkt sich Zach. Eines Tages bekommt Zach Besuch aus einer anderen, besseren Zeit: Shaun ist zu Besuch in San Pedro. Er ist der ältere schwule Bruder von Zachs bestem Freund. Auch Shaun durchläuft gerade eine schwierige Phase. Sein Boyfriend und er haben sich gerade getrennt. Und Shaun ist für ein paar Monate in das Strandhaus der Familie gezogen und will die Abgeschiedenheit nutzen, um sich über ein paar Dinge in seinem Leben Klarheit zu verschaffen. Shaun und Zach kennen sich seit einer kleinen Ewigkeit. Für Shaun ist Zach ein Familienmitglied, ein weiterer kleiner Bruder. Aber er merkt schnell, dass der Junge von einst zu einem attraktiven, jungen Mann herangewachsen ist (auch wenn er manches in seinem Leben noch nicht so recht auf die Reihe gebracht hat). Im Zuge des Auffrischens von Jugenderinnerungen (die beiden gehen surfen) kommen sie sich näher. Zach entdeckt homoerotische Gefühle für den Freund. Und ehe sie es sich versehen, stecken die beiden auch schon in einer wunderschönen, heimlichen Affäre. Alles könnte so schön sein, wäre da nicht Zachs Schwester, die zu ahnen beginnt, dass sich da hinter den Kulissen etwas zwischen Zach und Shaun abspielt. Sie fürchtet um den vermeintlich schlechten, homosexuellen Einfluss auf ihren Sohn, macht ihrem Bruder eine riesige Szene und versucht Zach dazu zu bewegen, Shaun aufzugeben und der Homosexualität abzuschwören. Zach geht darauf ein und verletzt Shaun, der sich zurückzieht Alles wird noch schlimmer, als Jeannie einen neuen, proletenhaften Freund anschleppt, der für sie einen Job in Oregon hat. Aber alle Pläne sind ohne Cody - denn der neue Freund mag keine Kinder. Zach wird bewusst, wie rücksichtslos Jeannie ihre eigenen Interessen mit den Waffen einer Frau durchzieht und wie ganz selbstverständlich sie ihn einplant (gleichzeitig aber verlangt, dass er sich vom Schwulsein abwendet). Zach lässt sich nicht mehr beirren. Er versöhnt sich mit Shaun, sagt seinem besten Freund und seiner Freundin, dass er schwul ist, bewirbt sich erneut an der Kunstakademie und sagt auch Jeannie, was jetzt Sache ist. Die Eskalation erscheint unvermeidbar. Denn er muss sich zwischen Familie und seiner Liebe entscheiden. Mit großem Feingefühl und hohem Maße an Plausibilität zeichnet Regisseur Jonah Markowitz das langsame, unspektakuläre Coming-out des jungen Helden. Er spart auch Brüche und Konflikte nicht aus, was dem ganzen noch mehr Glaubwürdigkeit verleiht. Der schrittweise Bewusstwerdungsprozess wird in einer wirklich überzeugenden dargestellten, gut beobachteten Hauptfigur sichtbar gemacht - mit ihrer Hin- und Hergerissenheit zwischen Verantwortung und Liebe, zwischen Familie und Karriere. »Shelter« ist ein ebenso feinfühliger wie kluger Film, der sich deutlich über den Mainstream, aber auch über die sonstige schwule Kino­produktion der Zeit erhebt. Er ist gut gemacht, bietet schöne, oft melancholische Bilder. Und alle Achtung vor de
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