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Michael Cunningham: Ein Zuhause am Ende der Welt

Michael Cunningham: Ein Zuhause am Ende der Welt

Dt. v. Werner Waldhoff, D 2004, 446 S., Pb, € 14.95
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Inhalt
Bobbys Kindheit ist geprägt von seinem großen Bruder Carlton, der ihm auf dem Friedhof hinter dem Elternhaus zeigt, wie man kifft und wie man Sex hat. Eigentlich eine glückliche Kindheit, aber Bobbys Familie zerbricht am Unfalltod Carltons. Jonathan wächst behütet auf, doch die Ehe seiner Eltern ist zerrüttet. In der Schule in Cleveland lernen sich Bobby und Jonathan kennen, und Jonathan verfällt dem Charme des etwas verkommenen Bobby. Gemeinsam hören sie Musik, kiffen und haben ihren ersten Sex zusammen, Jonathan ist richtig verliebt. Bobby integriert sich immer mehr in Jonathans Familie und zieht dort ein, als Jonathan zum Studieren nach New York gegangen ist. Für Jonathan ist Bobby die Liebe seines Lebens. In New York zieht er mit seiner besten Freundin Clare zusammen, mit der er alles teilt - bis auf das Bett. Sex hat er regelmäßig mit Erich, doch es gibt eine emotionale Sperre, die verhindert, dass die beiden ein Paar werden. Als Bobby schließlich auch nach New York kommt und bei Jonathan und Clare einzieht, werden die drei zu einer Familie, spießig und avangardistisch zugleich, sie selbst nennen sich die »Hendersons«: Mutter Clare, Sohn Bobby und Onkel Jonny. Doch die Idylle zerbricht, als Clare sich in Bobby verliebt und die beiden miteinander schlafen. Jonathan verlässt die beiden. Erst auf der Beerdigung von Jonathans Vater treffen sich die drei wieder - und bleiben zusammen, als sie von Clare erfahren, dass sie schwanger ist. Die wieder vereinte Familie richtet sich in einem kleinen Häuschen in Upstate New York ein, und Bobby und Jonathan eröffnen ein kleines Café. Wieder scheint alles hübsch eingerichtet, doch erneut fühlt sich Jonathan übrig geblieben. Um wenigstens wieder einmal guten Sex zu haben, lädt er Erich ein - doch der trifft als vom Tod Gezeichneter bei den Freunden ein. - Michael Cunninghams erster Roman thematisiert, wie auch sein späteres, pulitzerpreisgekröntes Buch »The Hours« Liebe und Tod, doch hier geht es zentral um die verschiedenen Aspekte von Liebe, geschwisterlicher, erotischer, geistig-intellektueller. Während es für den spontanen Bobby keine Konflikte aufgrund der Vielzahl möglicher Liebesformen gibt, weil er immer das Gefühl des Augenblicks zulässt, zerbrechen alle Versuche des reflektierten Jonathan, die verschiedenen Personen eindeutig zugeordneten Liebesverhältnisse in einer sozialen Verbindung wieder zusammen zu bringen. Die verlorene eigene Geborgenheit, und das fand ich an dieser Geschichte das fesselndste, gibt jedoch Jonathan eine Zukunftsperspektive, er beginnt Hoffnungen zu formulieren und sich um den todkranken Erich zu kümmern. Michael Cunningham hat auch das Drehbuch zum gleichnamigen Spielfilm geschrieben, dabei ist besonders spannend zu sehen, welche Schwerpunkte er gesetzt hat - denn Kürzungen waren unvermeidlich. So musste z.B. die Figur Erichs ganz entfallen. Dafür sind einzelne Passagen des Buches fast eins zu eins umgesetzt. Insgesamt wurde so der Film viel romantischer als der Roman. (Veit empfiehlt, Frühlings Katalog 2005)
Titel nicht mehr lieferbar, auf Anfrage versuchen wir gerne, ihn antiquarisch zu besorgen.
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