Schlagwort-Archive: mein-lieblingsbuch

Wolfgang Lampert: Mein Lieblingsbuch

Rudi van Dantzig: Der verlorene Soldat

Rudi van Dantzig: Der verlorene Soldat (antiquarische Taschenbuchausgabe)

Rudi van Dantzig: Der verlorene Soldat (antiquarische Taschenbuchausgabe)

Es ist die Geschichte einer sexuellen Beziehung zwischen einem zwölfjährigen Jungen und einem jungen kanadischen Soldaten im gerade von den Deutschen befreiten Holland, die tatsächlich stattgefunden hat. Vom Gesetz und unserer gängigen Moral her ist der Soldat sicher strafbar, aber dem Wesen dieser Beziehung wird diese „Bewertung“ nicht gerecht. Es ist eine äußerst feinfühlig geschilderte Liebesbeziehung mit ungleichen Partnern – aber es ist trotzdem eine Liebesbeziehung. Ja, es spielt Sex mit einem 11-Jährigen darin eine Rolle, aber zu meiner eigenen Verwunderung hat mich das in diesem Fall nicht schockiert, angewidert oder zur Moralkeule greifen lassen. Denn in dieser Geschichte liegt ein eigenartiger Zauber, der berührt: Es ist die verzweifelte Suche eines kleinen Jungen nach seiner ersten großen Liebe!

Das Buch ist derzeit nicht lieferbar – wir können gern versuchen, es antiquarisch zu besorgen.

Welches ist Dein Lieblingsbuch? Nenne uns dein Lieblingsbuch oder deinen Lieblingsfilm für diesen Blog. Hier mehr erfahren  . . .

Raik Thorstad: Mein Lieblingsbuch

Marion Zimmer Bradley: Trapez

Wer viel liest, hat viele Lieblingsbücher. Das gilt auch für den schwul-lesbischen Bereich. Insofern fällt es mir schwer, ein einzelnes Buch aus dem Regal zu nehmen und alle anderen beleidigt in der Ecke zurückzulassen. Aber nachdem Lynn Flewellings großartige Bücher schon so schön besprochen wurden und bestimmt noch andere Lieblinge von mir über andere Teilnehmer ins Spiel kommen werden, wende ich mich Marion Zimmer Bradley und ihrem »Trapez« zu.

Marion Zimmer Bradley: Trapez

Marion Zimmer Bradley: Trapez

Der neue 1979 erschienene Roman ist das, was man unter einem Wälzer versteht. Meine alte Ausgabe von Heyne umfasst etwa 850 Seiten. Damit ist das Buch genau richtig, um darin zu „verschwinden“. Man behält die Charaktere lange bei sich, kann sich an sie gewöhnen und tut sich hinterher entsprechend schwer, sie wieder ziehen lassen.
»Trapez« ist eine Reise durch die USA in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts. 1944 treffen wir zum ersten Mal auf die Flying Santellis. Die Akrobatenfamilie zieht mit einer namhaften Gruppe Schausteller durch das Land und zeigt ihre atemberaubenden Kunststücke am Trapez. Zu ihnen stößt der Tommy Zane, dessen Eltern seinerseits mit dem Zirkus reisen. Als sich herausstellt, dass ihm das Fliegen im Blut liegt, schließt er sich der Akrobatenfamilie an. Einer der Söhne – der ehrgeizige Mario Santelli, der hart arbeitet, um den berüchtigten Salto Mortale zu erlernen – hat es Tommy besonders angetan. Die gemeinsame Arbeit und Leidenschaft für die Akrobatik bringen die Jungen einander näher. Weiterlesen

Stephan Niederwieser: Mein Lieblingsbuch

John Niven: Gott bewahre

John Niven: Gott bewahre

John Niven: Gott bewahre

Ich liebe Bücher. Es wäre vermessen, eins herauszustellen, von einem zu behaupten, ich würde es mehr lieben als alle anderen. Das würde mir Angst machen. Dass mich die anderen nicht mehr lieben. Nicht mehr begleiten. Mich nicht mehr in ihre Traumwelten hinabgleiten lassen. Das bestimmt wichtigste Buch war seinerzeit Leavitts »Die verlorene Sprache der Kräne«. Wie habe ich es geliebt?! Aber seither sind so viele andere große Romane geschrieben worden. Und was wäre mein Bücherregal ohne die Klassiker? Isherwoods ‚Einzelgänger‘, Hollinghursts ‚Schwimmbad-Bibliothek‘, Kramers ‚Schwuchteln‘?

Gerne habe ich »Gott bewahre« von John Niven gelesen. Es ist so herrlich subversiv, spielt mit vielen Heiligtümern, lässt Jesus Marihuana rauchen, Gott grantig, ungeduldig und herrschsüchtig sein, und die Schwulen – obwohl die Gott ganz besonders mag – kommen auch nicht immer gut dabei weg. Weiterlesen

Andreas Brunner: Mein Lieblingsbuch

buchregal.jpgWas für eine schwierige Frage! Mein schwules Lieblingsbuch. Es gibt so viele. Und das ultimative ohnehin nicht. Welches Buch für welchen Lebensabschnitt wählen?
In den 1980er Jahren war es sicher »Die Konsequenz« von Alexander Ziegler, für mich das erste Buch, in dem für mich Homosexuelle als Menschen (wenn auch als Opfer) gezeigt wurden – aus heutiger Sicht eine über weite Strecken schwer erträgliche Sozialromanze. Oder in den 1990er Jahren David Leavitts »Die verlorene Sprache der Kräne«, der in einer schwulen Großstadtwelt seinen Helden an Mutter und Freund_innen leiden lässt – auch etwas in die Jahre gekommen. Oder sollte ich doch eher »Abel und Joe« von Michael Sollorz nennen, weil er das »Im-Löffelchen-liegen« so einzigartig schön beschrieb.

Oder sollte ich mich gleich in den literarischen Olymp aufschwingen und Marcel Prousts »Unterwegs zu Swann« nennen (nein, nicht die ganze ‚Recherche‘, die hätte ich gerne gelesen), ein Buch, das mich nachhaltig beeindruckt hat und noch immer beeindruckt. Doch ist Prousts mäanderndes Gesellschaftsporträt nur unterschwellig „schwul“. Und so entscheide ich mich bei der Wahl meines aktuellen „schwulen“ Lieblingsbuchs auch für ein eigentlich „unschwules“ Buch. Weiterlesen

Roland Humer: Mein Lieblingsbuch

Rujana Jeger: Darkroom

Rujana Jeger: Darkroom

Rujana Jeger: Darkroom

Ist Rujana Jegers »Darkroom« ein schwules Buch? Naja, der Titel wäre schon einmal ‚viel versprechend‘. Aber davon sollte man sich nicht in die Irre führen lassen: Schwülstige Beschreibungen erotischer Aktivitäten sucht man in dem Buch vergebens. Es ist ein Buch aus der Mitte des Lebens, in dem sie viele Facetten des Daseins beschreibt. Und einer von mehreren Protagonisten ist schwul. Also ganz normal…

Rujana Jeger beschreibt das Leben – eigentlich ihr Leben – in kurzen und kurzweiligen Episoden. Aber doch finden die kleinen Passagen immer wieder ihre Fortsetzung, und wir treffen die gleichen Familienmitglieder und Freund/innen immer wieder. Das Leben, das sie beschreibt, ist ein Leben zwischen Kindheit und Erwachsensein, ‚Jugoslawien‘ und deutschsprachigem Raum, philosophischen Gedanken und körperlichen Grundbedürfnissen, Krieg und Frieden, Nüchternheit und Rausch, Ernst und Spaß. Weiterlesen

Jana Walther: Mein Lieblingsbuch

Jim Grimsley: Das Leben zwischen den Sternen

Jim Grimsley: Das Leben zwischen den Sternen

Jim Grimsley: Das Leben zwischen den Sternen

Dieses Buch war wohl einer der ersten Romane mit schwulen Protagonisten, die ich gelesen habe, aber es gehört immer noch zu meinen Lieblingsbüchern. Wie schon oft las ich es wieder zu Weihnachten und staunte beim Lesen, wie sehr es meinen eigenen Stil beeinflusst hatte. An dem Roman beeindruckt mich der klare Stil, die Sprache und die Struktur – am meisten jedoch die warmherzige, sensible Darstellung aller Charaktere. Die Wärme, mit der der Autor seine Figuren ernst nimmt, führt sie weit jenseits jeden Klischees, zu dem sie so leicht hätten werden können – Ford, der attraktiv junge Arzt aus reichem Haus und der aus einfachen Verhältnissen stammende Dan. Für mich ein moderner Klassiker, dem die Zeit nichts anhaben kann.

Das Buch »Das Leben zwischen den Sternen« von Jim Grimsley im Online-Shop kaufen.

Jana Walter

Jana Walther ist Autorin der Romane »Benjamins Gärten« (erschienen im Debüt-Verlag) und »Im Zimmer wird es still« (Bruno Gmünder Verlag).

Im Web: www.janas-seiten.de

Welches ist Dein Lieblingsbuch? Nenne uns dein Lieblingsbuch oder deinen Lieblingsfilm für diesen Blog. Hier mehr erfahren  . . .

Ili: Mein Lieblingsbuch

Lynn Flewelling: The Nightrunner Series (dt. Schattengilde-Reihe)

(Bisher erschienen: Luck in the Shadows, Stalking Darkness, Traitor’s Moon, Shadows Return, The White Road, Casket of Souls)

Die Schattengilde-Reihe von Lynn Fleweling

Die Schattengilde-Reihe von Lynn Fleweling

Der erste Band der Reihe (»Luck in the Shadows«) erschien bereits 1996, der siebte und letzte Band soll im kommenden Jahr erscheinen.
Angesiedelt sind die Bücher in einer mittelalterlich/frühneuzeitlich anmutenden Fantasy-Welt, in der sich die Länder Skala und Mycena im Krieg mit Plenimar befindet. Die (schwulen – oder eher: bisexuellen) Hauptpersonen des Buches sind Seregil und Alec. Sie arbeiten als Spione im Dienste der Königin von Skala und müssen sich durch die großen Staatsintrigen genauso kämpfen wie durch die kleineren Intrigen innerhalb des skalanischen Adels. Und nebenbei hat natürlich jeder noch seine eigenen Probleme und Sorgen, mit denen er zurecht kommen muss. Das sind neben den Liebesgeschichten, die es in diesem Buch natürlich auch gibt, vor allem die Versuche der beiden, mit ihrer eigenen Vergangenheit zurecht zu kommen. Weiterlesen