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Ewa Dziedzic: Mein Lieblingsbuch

Leslie Feinberg: Stone Butch Blues

Leslie Feinberg: Stone Butch Blues

Leslie Feinberg: Stone Butch Blues

Viele Bücher habe ich im Laufe der letzten 20 Jahre gelesen, die sich mit der LGBTQ Thematik beschäftigen.
Viele gute waren dabei, aber keines würde ich so vorbehaltlos allen empfehlen – ja fast schon befehlen! 😉

Es ist ein faszinierendes Porträt der US-amerikanischen Gesellschaft zur Zeit von McCarthy und Martin Luther King, von Vietnam und den Gewerkschaftskämpfen, Stonewall und den Anfängen von Gay Pride und der neuen Frauenbewegung. Damit verwoben ist die Suche der Heldin nach einer Identität jenseits von starren Geschlechterkategorien.
Ergreifend, emotional und politisch, deshalb nochmals: einfach LESEN!

Das Buch »Stone Butch Blues« von Leslie Feinberg im Online-Shop kaufen.

Ewa Dziedzic

Ewa Dziedzic

Ewa Dziedzic

Mitbegründerin der Vereine ViennaMix und MiGaY (Verein zur Förderung und Integration von lesbischwulen und transgender Migrant_innen), Aktiv im CSD Vienna Verein (Organisation Vienna Pride) + Initiatorin von Lesbians´ Pride, Aktivistin bei Grüne Andersrum, Bezirksrätin in der Brigittenau und im Vorstand der Grünen Frauen Wien.

 

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Sebastian Weise: Mein Lieblingsbuch

Christa Wolf: Medea. Stimmen

Christa Wolf: Medea. Stimmen

Christa Wolf: Medea. Stimmen

Medea: ein Schlagwort, welches sofort an Kindsmörderin, Hexe, Bosheit und Intrigen erinnert. So kennen viele den Medea-Mythos. So muss es also geschehen sein, richtig? Christa Wolf, selbst zu einem Sündenbock nach der Wende in Deutschland der 1990er Jahre geworden, widerspricht diesem Bild. Medea ist in ihrem Roman eine starke und selbstbewusste Frau.

Diese selbstbewusste Frau wurde durch politische Spannungen aus ihrer eigenen Heimat vertrieben. In der neuen Heimat Korinth kommt es zu sozialen Spannungen, da hier zwei verschiedene Gesellschaften aufeinandertreffen. Die Korinther sind den Kolchern, den Neuankömmlingen, gegenüber nicht wohlwollend, sogar kritisch. Am Hofe Kreons, dem König von Korinth, sieht Akama, ein Berater des Königs, diese soziale Spannung als Chance seine Macht zu festigen und Medea als Gegnerin zu vernichten. Indem Medea nun nacheinander den Zorn der Korinther und danach den der Kolcher verspürt, wird sie schließlich angeklagt und für verschiedene Vergehen verurteilt. Weiterlesen

Wolfgang Lampert: Mein Lieblingsbuch (3)

Reinaldo Arenas: Bevor es Nacht wird

Reinaldo Arenas: Bevor es Nacht wird

Reinaldo Arenas: Bevor es Nacht wird

Mit 37 gelang dem Schriftsteller Arenas 1980 die Ausreise in die USA, nachdem er in Kuba aufgrund seiner kritischen Haltung, aber auch wegen seiner Homosexualität im Gefängnis gelandet war. Sieben Jahre später wird bei ihm AIDS diagnostiziert. In der Endphase der Krankheit nahm er sich 1990 das Leben. Bis zuletzt arbeitete er an diesem autobiografischen Roman, der einen tiefen Einblick in das Leben unter Castro gewährt, im Besonderen in das von Schwulen.

Das Buch »Bevor es Nacht wird« im Online-Shop kaufen.

 

 

 

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Veit Georg Schmidt: Mein Lieblingsbuch

Peter Cameron: Coral Glynn

Peter Cameron: Die merkwürdige Ehe der Coral Glynn

Peter Cameron: Die merkwürdige Ehe der Coral Glynn

Robin und Clement sind ein schwules Paar im England der 50er Jahre. Ihre glücklichste Zeit liegt hinter ihnen: Im Krieg wurde Clement schwer verwundet, seine Brandwunden lassen ihn körperliche Nähe scheuen; um dem gesellschaftlichen Druck auszuweichen, hat Robin Dolly geheiratet – eine Vernunftehe, in der Dolly um die wahre Liebe ihres Mannes weiß und ihm zuweilen tröstend zur Seite steht. Robins und Clements Verhältnis ist mittlerweile zu einer intimen Männerfreundschaft geworden, die hauptsächlich in einem wöchentlichen Treffen im örtlichen Pub besteht, auch wenn vor allem Robin sich nach wie vor Hoffnung auf ein Aufleben der leidenschaftlichen Liebesbeziehung macht.
Als Clements Mutter im Sterben liegt, engagiert er Coral Glynn als Krankenschwester, und als seine Mutter tot ist, wird Clement schlagartig klar, wie vereinsamt er mittlerweile ist. So macht er Coral einen Heiratsantrag, den sie nach kurzem Bedenken annimmt. Doch schon am Abend der standesamtlichen Hochzeit, die nur wenig später stattfindet, muss Coral Clement überstürzt verlassen. Weiterlesen

Ernst Silbermayr: Mein Lieblingsbuch

John Irving: In One Person

John Irving: In One Person

John Irving: In One Person

Es gibt viele Bücher, die meine Lieblinge waren. Manche waren mir länger lieb als andere. Einige blieben. Für welches soll ich mich entscheiden?

Ich entscheide mich für meinen heutigen Liebling: den neuen Roman von John Irving. Weil ich der Geschichte des Protagonisten verfiel und nicht mehr aufhören wollte zu lesen. »In one person« schildert das Leben des Schriftstellers William Dean. Tragende Rollen der Erzählung sind: schwule Väter, eine transidente Bibliothekarin, ein Großvater als Cross-Dresser, glücklich und unglücklich Liebende, Kinder auf der Suche nach Antworten, Madame Bovary, Aids in den späten 80-er Jahren, queer kids … und viele mehr.

»We are formed by what we desire«. Die Klammer des Romans führt die LeserInnen von der literarischen und sexuellen Initiation des jugendlichen Protagonisten durch Miss Frost, der transsexuellen Biblothekarin, bis zur Aufführung des Dramas »Romeo und Julia« Jahrzehnte später auf der Theaterbühne der örtlichen Schule: William, dann als Lehrer und Dramaturg, besetzt die Rolle der Julia mit der wunderschönen Gee (»George, going to be Georgia«). Weiterlesen

Wolfgang Lampert: Mein Lieblingsbuch (2)

Truman Capote: »Die Diamanten-Gitarre«

Truman Capote: Ein Kurzroman und drei Erzählungen.

Truman Capote: Ein Kurzroman und drei Erzählungen.

In das Gefangenenlager mitten in der amerikanischen Einöde wird ein 18-Jähriger Kubaner eingeliefert, der durch seine fröhlich-unbekümmerte Art die Herzen fast aller ’schweren‘ Insassen gewinnt, besonders aber das eines alten Mannes, der wegen Mordes an seiner Frau zu 99 Jahren verurteilt worden war. »Sie waren Liebende, ausgenommen, dass sie ihre Körper nicht vereinigten, und auch nicht daran dachten, es zu tun, obwohl solche Dinge im Lager nicht unbekannt waren.« Wenn Capote einer der ganz wenigen Dichter unserer Zeit war – hier war es es wirklich!

Die Erzählung »Die Diamanten-Gitarre« von 1950 ist im Band »Frühstück bei Tiffany« erschienen.

Die Erzählung »Die Diamanten-Gitarre« im Band »Frühstück bei Tiffany« im Online-Shop kaufen.

 

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Helmut Barak: Mein Lieblingsbuch

Peter Rosegger: Weltgift

Peter Rosegger: Weltgif

Peter Rosegger: Weltgift

Frägt man interpretierende Künstler nach ihrer Lieblingsrolle, ihrem Lieblingsstück, kommt unweigerlich die Antwort: »Woran ich gerade arbeite!« Gleich geht´s mir bei der Lektüre: was mich just interessiert, fesselt, hat auch meine Zuwendung – das (momentanige) Herzensbuch als Lese-Lebensabschnittsliebe sozusagen.
Und die ist derzeit »Weltgift« von Peter Rosegger. Was? Diese Krone (besser: der spielhahnfederngeschmückte Steirerhut) der bieder-bäuerlichen Heimatdichtung in DIESEM Forum? Der Waldschulmeister als Waldschwulmeister? So verblüffend es erscheinen mag: Statt der G´schichterln vom Hoamatl, als er noch »ein Waldbauernbub war«, schreibt Rosegger da einen Schwulenroman! Noch dazu einen, der nicht hält, was der Titel verspricht resp. befürchten lässt, denn der schwule Protagonist wird weder als Vergifteter dargestellt noch gar Homosexualität als die Welt verrucht verderbende Unsitte! Weiterlesen