Jan Stressenreuter: Mein Lieblingsfilm

Andrew Haigh: Weekend

Andrew Haigh (R): Weekend

Andrew Haigh (R): Weekend

Mein schwuler Lieblingsfilm ist seit längerer Zeit »Weekend« vom englischen Regisseur Andrew Haigh. Die Handlung ist denkbar einfach: Zwei Männer – Russell (Tom Cullen) und Glen (Chris New) – treffen sich in einer Bar und verbringen eine Nacht miteinander. Kennen wir eigentlich alle. Mehr als guter Sex ist es anfangs nicht, und doch … irgendetwas entwickelt sich zwischen den beiden, obwohl sie sehr unterschiedlich sind: Russell ist introvertiert und sucht den Mann fürs Leben, für Glen ist jede Beziehung eine Einengung seiner Selbstverwirklichung. Am Nachmittag des nächsten Tages treffen sich die beiden wieder. Sie reden, haben wieder Sex, streiten, ein paar Drogen sind auch im Spiel – und als Glen Russell gesteht, dass er wegen eines Kunststudiums am nächsten Tag für zwei Jahre in die USA gehen wird, haben sie sich verliebt. Und als Zuschauer denkt man: Mist! Gerade hatten sie sich doch gefunden!

Die leise, ruhige Art des Films hat eine fast hypnotische Wirkung auf den Zuschauer. Man identifiziert sich sofort mit den beiden Hauptcharakteren. Die Dialoge sind realistisch, spannend und könnten aus jeder schwulen Beziehung stammen. Als am Ende offen bleibt, was mit den beiden wird, würde man am liebsten eine Fortsetzung sehen. Und dazu gibt’s auch noch grandiose Filmmusik von meinem derzeitigen Lieblingsmusiker John Grant. Der Film ist übrigens auf englisch, mit deutschen Untertiteln.

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Jan Stressenreuter

Jan Stressenreuter

Jan Stressenreuter

Jan Stressenreuter ist ein deutscher Schriftsteller und lebt in Köln. Bekannt geworden ist er durch Romane wie »Love to love you, Baby«, »Und dann der Himmel« und »Mit seinen Augen«, aber auch durch Kriminalromane wie »Aus Rache« und »Aus Angst«. Sein neuester Roman erschien, wie alle anderen Titel, im Querverlag: »Wie Jakob die Zeit verlor«.

Im Web: www.stressenreuter.de
Auf Facebook: http://www.facebook.com/jan.stressenreuter
Bei Löwenherz: www.loewenherz.at

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Ein Gedanke zu „Jan Stressenreuter: Mein Lieblingsfilm

  1. Guido

    Lese das Buch Love to Love you, Baby. es ist so herrlich ehrlich, es erinnert mich an meine eigene Jugend. Super, Absatz (Seite 64) mit den 5’000 Schüssen, ich musste schallend lachen, ich erinnterte mich, bei uns war gar nur von 3’000 Schüssen die Rede. Ich werde dieses Jahr 72zig wie würde ich denn den Rest meines Lebens verbrigen, wenn das alles aufgebraucht wäre.

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