Archiv für den Monat: Mai 2013

Ines Rieder: Mein Lieblingsbuch

Angela Steidele: Geschichte einer Liebe – Adele Schopenhauer und Sibylle Mertens

Angela Steidele: Geschichte einer Liebe - Adele Schopenhauer und Sibylle Mertens

Angela Steidele: Geschichte einer Liebe – Adele Schopenhauer und Sibylle Mertens

Unter den vielen Büchern, die ich im Laufe der letzten Zeit durchgeblättert, quergelesen und gelesen habe, eines auszuwählen, ist eine Herausforderung. Ich stelle mir die Frage also so: Welches Buch könnte ich einem möglichst breitem Kreis empfehlen: ein bisschen etwas von allem? Herz, Geist, viele Informationen und das alles so geschrieben, dass ich – und hoffentlich viele andere auch – nicht aufhören können weiterzulesen.

So ein Buch war/ist Angela Steideles »Adele Schopenhauer und Sibylle Mertens«. Zwei Frauen im Titel: das muss eine Liebesgeschichte sein. Ist es auch. Aber nicht nur die Geschichte einer Liebe, sondern die Geschichten von vielen Lieben. Im Laufe der Leben der beschriebenen Frauen – außer Adele Schopenhauer und Sibylle Mertens nehmen auch Ottilie von Goethe, Anna Jameson, Annette von Droste-Hülshoff und Laurina Spinola einen wichtigen Platz ein – gibt es Leidenschaften, wechselnde Beziehungen, Entfremdungen und ein großes Maß an Solidarität. Das wär’s fürs Herz.

Heute weitgehend unbekannt, waren alle diese Frauen gut ausgebildet und teilweise wissenschaftlich oder künstlerisch sehr aktiv und zu ihrer Zeit anerkannt. Weiterlesen

Ewa Dziedzic: Mein Lieblingsbuch

Leslie Feinberg: Stone Butch Blues

Leslie Feinberg: Stone Butch Blues

Leslie Feinberg: Stone Butch Blues

Viele Bücher habe ich im Laufe der letzten 20 Jahre gelesen, die sich mit der LGBTQ Thematik beschäftigen.
Viele gute waren dabei, aber keines würde ich so vorbehaltlos allen empfehlen – ja fast schon befehlen! 😉

Es ist ein faszinierendes Porträt der US-amerikanischen Gesellschaft zur Zeit von McCarthy und Martin Luther King, von Vietnam und den Gewerkschaftskämpfen, Stonewall und den Anfängen von Gay Pride und der neuen Frauenbewegung. Damit verwoben ist die Suche der Heldin nach einer Identität jenseits von starren Geschlechterkategorien.
Ergreifend, emotional und politisch, deshalb nochmals: einfach LESEN!

Das Buch »Stone Butch Blues« von Leslie Feinberg im Online-Shop kaufen.

Ewa Dziedzic

Ewa Dziedzic

Ewa Dziedzic

Mitbegründerin der Vereine ViennaMix und MiGaY (Verein zur Förderung und Integration von lesbischwulen und transgender Migrant_innen), Aktiv im CSD Vienna Verein (Organisation Vienna Pride) + Initiatorin von Lesbians´ Pride, Aktivistin bei Grüne Andersrum, Bezirksrätin in der Brigittenau und im Vorstand der Grünen Frauen Wien.

 

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Sebastian Weise: Mein Lieblingsbuch

Christa Wolf: Medea. Stimmen

Christa Wolf: Medea. Stimmen

Christa Wolf: Medea. Stimmen

Medea: ein Schlagwort, welches sofort an Kindsmörderin, Hexe, Bosheit und Intrigen erinnert. So kennen viele den Medea-Mythos. So muss es also geschehen sein, richtig? Christa Wolf, selbst zu einem Sündenbock nach der Wende in Deutschland der 1990er Jahre geworden, widerspricht diesem Bild. Medea ist in ihrem Roman eine starke und selbstbewusste Frau.

Diese selbstbewusste Frau wurde durch politische Spannungen aus ihrer eigenen Heimat vertrieben. In der neuen Heimat Korinth kommt es zu sozialen Spannungen, da hier zwei verschiedene Gesellschaften aufeinandertreffen. Die Korinther sind den Kolchern, den Neuankömmlingen, gegenüber nicht wohlwollend, sogar kritisch. Am Hofe Kreons, dem König von Korinth, sieht Akama, ein Berater des Königs, diese soziale Spannung als Chance seine Macht zu festigen und Medea als Gegnerin zu vernichten. Indem Medea nun nacheinander den Zorn der Korinther und danach den der Kolcher verspürt, wird sie schließlich angeklagt und für verschiedene Vergehen verurteilt. Weiterlesen

Wolfgang Lampert: Mein Lieblingsfilm

»Beverly Hills Cop. Teil 1« (1984)

Beverly Hills Cop. Teil 1

Beverly Hills Cop. Teil 1

Der Detroiter Polizist Axel Foley (Eddie Murphy) erlebt hautnah mit, wie sein schwuler Freund Mikey von Berufskillern ermordet wird. Auf eigene Faust recherchiert er daraufhin in Los Angeles und gerät dabei an einen superreichen, schwulen Antiquitätenhändler, der nicht nur alten Möbeln handelt . . . 

Ein perfekter Unterhaltungsfilm, der mich, sooft ich ihn auch gesehen habe, immer in Bomben-Stimmung bringt! Bei der Szene, wo Murphy eine manierierte Tunte mimt, um Einlass in den Exklusivklub der Reichen & Schönen zu bekommen, liege ich jedes Mal flach. Aber nichts für Schwule, die glauben, was Besonderes zu sein!

Die DVD »Beverly Hills Cop« im Online-Shop kaufen.

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Christopher Treiblmayr: Mein Lieblingsfilm

Rosa von Praunheim: Der Einstein des Sex – Leben und Werk des Dr. Magnus Hirschfeld

Rosa von Praunheim: Der Einstein des Sex

Rosa von Praunheim: Der Einstein des Sex

Das Verhältnis zwischen dem Medium Film und Homosexualität war seit der Erfindung der laufenden Bilder ein gespanntes und ambivalentes. Einerseits war gerade die offene Darstellung von Homosexualität(en) und nicht-heterosexuellen Sexualitäten in Filmen für ein breiteres Publikum über viele Jahrzehnte ein Tabu und ist es teilweise bis heute, was nicht unwesentlich zur Aufrechterhaltung rigider Geschlechterordnungen und zur Diskriminierung beitrug und auch in der Gegenwart alles andere als überwunden ist. Andererseits gibt es Filme, ohne die die LGBTIQ-Bewegung wohl kaum denkbar wäre. Dazu zählt sicher der erste ›schwule Film‹ überhaupt: Magnus Hirschfelds »Anders als die Anderen« aus 1919. Unter der Regie von Richard Oswald entstanden, war dieser Aufklärungs- und Skandalfilm die erste offene Manifestation homosexuellen Begehrens in der Kinogeschichte. Der Sexualwissenschaftler und Co-Autor des Films Magnus Hirschfeld, der sich darin selbst spielt, gilt nicht zu Unrecht als ›Gründungsvater‹ der sogenannten Ersten Schwulenbewegung in Deutschland. Weiterlesen

Wolfgang Lampert: Mein Lieblingsbuch (3)

Reinaldo Arenas: Bevor es Nacht wird

Reinaldo Arenas: Bevor es Nacht wird

Reinaldo Arenas: Bevor es Nacht wird

Mit 37 gelang dem Schriftsteller Arenas 1980 die Ausreise in die USA, nachdem er in Kuba aufgrund seiner kritischen Haltung, aber auch wegen seiner Homosexualität im Gefängnis gelandet war. Sieben Jahre später wird bei ihm AIDS diagnostiziert. In der Endphase der Krankheit nahm er sich 1990 das Leben. Bis zuletzt arbeitete er an diesem autobiografischen Roman, der einen tiefen Einblick in das Leben unter Castro gewährt, im Besonderen in das von Schwulen.

Das Buch »Bevor es Nacht wird« im Online-Shop kaufen.

 

 

 

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Veit Georg Schmidt: Mein Lieblingsbuch

Peter Cameron: Coral Glynn

Peter Cameron: Die merkwürdige Ehe der Coral Glynn

Peter Cameron: Die merkwürdige Ehe der Coral Glynn

Robin und Clement sind ein schwules Paar im England der 50er Jahre. Ihre glücklichste Zeit liegt hinter ihnen: Im Krieg wurde Clement schwer verwundet, seine Brandwunden lassen ihn körperliche Nähe scheuen; um dem gesellschaftlichen Druck auszuweichen, hat Robin Dolly geheiratet – eine Vernunftehe, in der Dolly um die wahre Liebe ihres Mannes weiß und ihm zuweilen tröstend zur Seite steht. Robins und Clements Verhältnis ist mittlerweile zu einer intimen Männerfreundschaft geworden, die hauptsächlich in einem wöchentlichen Treffen im örtlichen Pub besteht, auch wenn vor allem Robin sich nach wie vor Hoffnung auf ein Aufleben der leidenschaftlichen Liebesbeziehung macht.
Als Clements Mutter im Sterben liegt, engagiert er Coral Glynn als Krankenschwester, und als seine Mutter tot ist, wird Clement schlagartig klar, wie vereinsamt er mittlerweile ist. So macht er Coral einen Heiratsantrag, den sie nach kurzem Bedenken annimmt. Doch schon am Abend der standesamtlichen Hochzeit, die nur wenig später stattfindet, muss Coral Clement überstürzt verlassen. Weiterlesen